Italien übt scharfe Kritik wegen Lieferengpässen

Italien protestiert wegen Engpässen bei der Lieferung der bestellten Impfdosen. Italiens Premier Giuseppe Conte bezeichnete die Verzögerungen bei den Impfstofflieferungen der Pharmakonzerne Pfizer/Biontech und AstraZeneca gestern als „besorgniserregend“. Es gehe um eine Kürzung von 60 Prozent der Impfdosen, mit denen Italien im ersten Quartal 2021 gerechnet hatte.

„Das bedeutet, dass Italien statt acht Millionen Impfdosen, lediglich 3,4 Millionen erhalten wird. Diese Verzögerungen bei den Impfstofflieferungen stellen gravierende Vertragsverletzungen dar und verursachen Italien, sowie anderen Ländern, die schneller als andere mit der Impfkampagne voranschreiten, große Schäden“, so Conte auf Facebook.

Die italienischen Regionen seien gezwungen, die am 27. Dezember begonnene Impfkampagne zu bremsen, in deren Rahmen bisher 1,33 Millionen Personen geimpft wurden, sagte der Regierungschef.

Gesundheitsminister Roberto Speranza habe nun das Management von AstraZeneca getroffen, die die Einschränkungen bei den Lieferungen bestätigten. „All das ist unannehmbar“, so Conte, der mit Klagen gegen die Pharmakonzerne drohte. Die vertraglich eingegangenen Verpflichtungen müssten eingehalten werden. „Wir werden alles Erdenkliche zum Schutz unserer nationalen Gemeinschaft unternehmen“, sagte der Regierungschef.