Lieferprobleme bei Impfung: Italien plant rechtliche Schritte

Die italienische Regierung plant rechtliche Schritte wegen der verzögerten Auslieferung des Coronavirus-Impfstoffes von Pfizer/BioNTech sowie AstraZeneca. Das kündigte Außenminister Luigi Di Maio im Interview mit dem Sender RAI 3 gestern an. Die Regierung werde außerdem Druck auf die EU-Kommission ausüben, damit diese ähnliche Initiativen ergreife, sagte Di Maio. Er kündigte den Einsatz aller juristischer Mittel an, um sicherzustellen, dass die Verträge erfüllt werden.

Ziel sei, dass die Pharmakonzerne Italien so rasch wie möglich die vereinbarten Impfdosen liefern. Die Regierung in Rom sei nicht an Entschädigungen interessiert, so Di Maio, der sich Sorgen um die seit einem Monat laufende Impfkampagne in Italien macht.

Verzögerungen von bis zu zwei Monaten

Italien wird die Impfung von Senioren im Alter von über 80 Jahren erst in vier Wochen beginnen können, hatte Vizegesundheitsminister Pier Paolo Sileri zuvor im Interview mit RAI 1 mitgeteilt. Bei der Impfung des Rests der Bevölkerung werde es zu Verzögerungen von bis zu zwei Monaten kommen.

Italien will der zweiten Impfung jener Personen Priorität geben, denen bereits eine erste Dosis injiziert wurde. Seit Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember wurden rund 1,35 Millionen Italiener geimpft, Vorrang haben das Gesundheitspersonal sowie in Seniorenheimen lebende Menschen. Italien ist derzeit das EU-Land mit der höchsten Zahl geimpfter Personen.