Internetbank N26 holt Ex-Zalando-Finanzchef in Vorstand

Die von Österreichern gegründete Smartphone-Bank N26 mit Sitz in Berlin stärkt den Vorstand mit der Ernennung des früheren Zalando-Finanzchefs Jan Kemper. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Team die Wachstumspläne von N26 voranzutreiben“, sagte Kemper gestern, der den Job bei dem Börsekandidaten in der zweiten Jahreshälfte antreten wird.

Kemper hatte Europas größten Onlinemodehändler Zalando 2014 an die Börse geführt und war von 2017 bis 2019 Finanzchef bei der Senderkette ProSiebenSat1. Zuletzt arbeitete er bei der von der Pandemie stark gebeutelten Reiseplattform Omio. Firmenmitgründer Maximilian Tayenthal sagte über die Berufung von Kemper: „Seine Erfahrungen in der Skalierung von Start-ups zu börsennotierten Unternehmen sind für unsere zukünftigen Pläne von großer Bedeutung.“

Wiener gründeten N26

N26 wurde 2013 von den zwei Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet und ist seit 2015 in Deutschland und Österreich aktiv. An der Smartphone-Bank sind unter anderen der deutsche Versicherungskonzern Allianz, der Staatsfonds GIC aus Singapur, der chinesische Internetriese Tencent, Earlybird und der deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel beteiligt.

Inzwischen wird das 2013 gegründete Unternehmen, das bei seinen Investoren 570 Millionen Dollar eingesammelt hat, mit 3,6 Milliarden Dollar (drei Mrd. Euro) bewertet.

Im Gespräch mit Reuters hatte N26-Firmenchef und -gründer Stalf erklärt, zum Jahresende operativ in die schwarzen Zahlen kommen zu wollen, man wollt sich für einen Börsengang aber noch mehrere Jahre Zeit nehmen. Allerdings könnten das gute Klima an den Aktienmärkten und die vielen anstehenden Debüts wie beispielsweise von Auto1, die ebenfalls aus Berlin kommen, die IPO-Pläne vorantreiben.