Erneut Ausschreitungen in den Niederlanden

In mehreren niederländischen Städten ist es den zweiten Tag in Folge zu Ausschreitungen wegen der neuen nächtlichen Ausgangssperre zur Eindämmung der CoV-Pandemie gekommen. In der Großstadt Rotterdam und der südlichen Stadt Geleen in der Nähe von Maastricht kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften, wie Polizei und Medien gestern berichteten. Die Polizisten gingen mit Wasserwerfern gegen die Demonstrierenden vor.

In Geleen gebe es „Zusammenstöße zwischen der Bereitschaftspolizei und jungen Leuten, die Feuerwerkskörper auf sie werfen“, teilte die örtliche Polizei auf Twitter mit. Ein Mensch sei festgenommen worden. In Rotterdam gab es auch Festnahmen, wie die Stadtverwaltung auf Twitter schrieb.

Rutte verurteilte Randalierer

In mehreren Städten der Niederlande war es bereits am Sonntag zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte das Verhalten der Randalierer, die unter anderem Geschäfte plünderten, Autos und eine Coronavirus-Teststation in Brand setzten.

Rutte sprach von „krimineller Gewalt“, die sich bei den Protesten in mehreren Städten Bahn gebrochen habe. Laut niederländischen Medienberichten nahm die Polizei rund 250 Teilnehmer der Proteste fest.

Eine Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 4.30 Uhr war am Samstag in Kraft getreten. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 95 Euro geahndet. Es ist die erste Ausgangssperre in dem EU-Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll zunächst bis zum 9. Februar in Kraft bleiben und bei der Eindämmung der besonders ansteckenden Coronavirus-Variante helfen, die zuerst in England festgestellt worden war.