43 Prozent der Todesfälle in Alters- und Pflegeheimen

Die meisten Covid-19-Toten in Österreich sind weiterhin in Alters- und Pflegeheimen zu verzeichnen. 43 Prozent aller Menschen, die seit Ausbruch der Pandemie mit dem SARS-CoV-2-Erreger gestorben sind, waren in Heimen untergebracht.

Das bestätigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von NEOS. Bis 25. Jänner wurden in ganz Österreich 7.451 Covid-19-Tote verzeichnet, davon starben laut Gesundheitsministerium 3.245 in Alters- und Pflegeheimen.

Größter Prozentsatz in Steiermark

Im Bundesländervergleich gibt es mit Abstand die meisten Toten unter Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern in der Steiermark. Hier starben bis 18. Jänner 1.491 Menschen – 814 davon (55 Prozent) lebten in Alters- oder Pflegeheimen. Den vergleichsweise niedrigsten Wert verzeichnet mit 38 Prozent Tirol. Dort starben 518 Menschen. Auf die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner entfielen 199 Covid-19-Tote.

Heimbewohnerinnen und Heimbewohner machten jedoch bisher lediglich vier Prozent der Infizierten aus – 18.082 positiv auf das Coronavirus getestete Menschen lebten bei einer Gesamtzahl von 405.723 Infizierten in Seniorenheimen oder Pflegeeinrichtungen.

Mit Stand 12. November machten Todesfälle in Alters- und Pflegeheimen noch 38 Prozent aus. Besonders Kärnten tritt hier hervor – im November wurde dort kein einziger Todesfall verzeichnet. Knapp elf Wochen später machte der Anteil der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner bereits 48 Prozent aus. Nur in Wien ging der Anteil der Todesfälle in Alters- und Pflegeheimen zurück: von 43 auf 39 Prozent.

NEOS pocht auf Impfplan

NEOS pochte nach dem Anstieg der Verstorbenen in Alters- und Pflegeheimen auf die Einhaltung des Impfplans. „Wir müssen die Richtigen impfen, und das sind nun einmal vorrangig Menschen über 80. Hier erwarte ich mir endlich ein Machtwort des Gesundheitsministers und einen Impfkrisengipfel“, sagte NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker.