Botsuana untersucht erneut mysteriöses Elefantensterben

Nur wenige Monate nach dem Massensterben von Elefanten im weltberühmten Naturparadies Okavango-Delta untersuchen die Behörden in Botsuana erneut rätselhafte Todesfälle von Dickhäutern. „Bisher wurden wir über fünf Kadaver informiert, die Forscher von der Organisation Rhinos Without Borders entdeckt haben“, sagte Dimakatso Ntshebe von der zuständigen regionalen Wildtierbehörde heute.

Die toten Tiere, die ihre bei Wilderern begehrten Stoßzähne noch besaßen und im Moremi-Naturpark entdeckt worden waren, wurden entlang einer Schotterpiste gefunden. Es wird vermutet, dass im dahinterliegenden unwegsamen Gelände weitere Kadaver liegen. Die Untersuchungen stünden bisher erst am Anfang, sagte Ntshebe.

Eine für heute angesetzte Suchaktion aus der Luft sei an einem Problem mit dem Helikopter der Behörde zunächst gescheitert. Das Militär des südafrikanischen Landes sei daher um Unterstützung gebeten worden. „Wir brauchen einen Helikopter, um die ganze Gegend zu durchforsten“, sagte Ntshebe. Die toten Tiere zeigten ähnliche Symptome wie die insgesamt 330 Elefanten, die im Vorjahr rund 230 Kilometer entfernt ebenfalls im Okavango-Delta entdeckt worden waren.

Behörden: Cyanobakterien bei letzten Fällen Ursache

Die Behörden hatten damals Cyanobakterien als wahrscheinliche Todesursache ausgemacht. Labortests mit Blutproben verendeter Tiere sowie Erd- und Wasserproben hätten ergeben, dass diese giftebildenden Mikroorganismen die Tiere im Okavango-Delta im Nordwesten des Landes töteten, hatte die Wildparkbehörde Mitte September erklärt.

Manche Arten von Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt, bilden potenziell tödliche Giftstoffe. Das kann zum Beispiel Folgen für Tiere beim Trinken aus Gewässern haben, wenn sich die Mikroben dort bei Algenblüten massenhaft vermehren. Das Okavango-Delta ist weltweit wegen der spektakulären Landschaften und reichen Tierwelt berühmt und beherbergt die weltweit höchste Anzahl von Elefanten.