Deutschland dementiert mangelnde Wirkung von AstraZeneca

Das Bundesgesundheitsministerium in Deutschland hat Berichte zurückgewiesen, wonach der Coronavirus-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca bei älteren Menschen kaum wirksam sein soll. Entsprechende Darstellungen könnten nicht bestätigt werden, teilte das Ressort von Jens Spahn (CDU) heute mit.

„Auf den ersten Blick scheint es so, dass in den Berichten zwei Dinge verwechselt wurden“, erklärte das Ministerium. „Rund acht Prozent der Probanden der AstraZeneca-Wirksamkeitsstudie waren zwischen 56 und 69 Jahren, nur drei bis vier Prozent über 70 Jahre.“ Daraus lasse sich aber nicht eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei Älteren ableiten.

Berichte von „Handelsblatt“ und „Bild“

Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet, bei dem Vakzin werde nur mit einer Wirksamkeit von acht Prozent bei den über 65-Jährigen gerechnet. Die Zeitung berief sich auf Koalitionskreise. Zudem berichtete die „Bild“-Zeitung, die Regierung rechne mit einer Wirksamkeit des Impfstoffs bei Menschen über 65 Jahren von unter zehn Prozent. Das würde bedeuten, dass Seniorinnen und Senioren mit dem AstraZeneca-Vakzin nicht geimpft werden dürften.

Das Bundesgesundheitsministerium wies darauf hin, dass die Wirksamkeitsstudien zu dem Impfstoff von der Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ausgewertet werden. „Bekannt ist seit dem Herbst, dass in den ersten eingereichten Studien von AstraZeneca weniger Ältere beteiligt waren als bei den Studien anderer Hersteller.“

Die Empfehlung der EMA zu dem AstraZeneca-Impfstoff wird am Freitag erwartet. Für die Zulassung ist die EU-Kommission zuständig.