„Ibiza“: Ex-SPÖ-Kampagnenchef zu Video-Berührungspunkten

Nach dem SPÖ-nahen Werbeunternehmer Nikolaus P. ist der ehemalige SPÖ-Kampagnenchef Johannes V. vom „Ibiza“-U-Ausschuss befragt worden. Er gab an, mit jenem Anwalt, der dem SPÖ-nahen Werber Nikolaus P. das „Ibiza-Video“ anbot, in die Volksschule gegangen zu sein.

Im Juli 2017 sei er ihm dann zufällig begegnet, da habe man bei einem Kaffee in der Wiener Innenstadt „geplaudert“. M. habe am Ende des Gesprächs angedeutet, dass ein Mandant belastendes Material über Ex-FPÖ-Kanzler Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus anzubieten habe, er sei der Information aber nicht nachgegangen, es habe sich nicht nach einer „großen Bombe“ angehört – das Video habe er erst 2019 gesehen, „wie alle anderen“.

V.: Keine Kaufsumme genannt

Er habe damals, im Sommer und zur Zeit des Wahlkampfs 2017, „bei Gott andere Sorgen gehabt“. Im Zuge der 30- bis 45-minütigen Unterredung sei auch nicht von einem Video die Rede gewesen, sondern von Bildern, gab V. an. Auch eine Kaufsumme sei nicht genannt worden – überhaupt habe er den Eindruck gehabt, dass der ehemalige Schulkollege das Material selbst nicht so gut kannte, so V.

Auskunftsperson Johannes V. beim Ibiza Untersuchungsausschuss
ORF.at/Lukas Krummholz

Mit Silberstein nicht geredet

Er schloss auch aus, dass er jemandem von einem Video-„Angebot“ erzählt habe. Auch mit dem früheren SPÖ-Berater Tal Silberstein habe er nicht geredet, der sei damals in Israel schon im Gefängnis gesessen. Das Gerücht, dass die SPÖ das Video zwar kaufen wollte, aber das Geld nicht beisammen hatte, habe er nicht gehört, so V.

ÖVP kann Zufallstreffen nicht nachvollziehen

ÖVP-Mandatar Friedrich Ofenauer schenkte der Zufälligkeit des Treffens mit dem Anwalt M. keinen Glauben. Wie beim SPÖ-nahen Werber P. wurden Details wiederholt nachgefragt. Dass er die Bedeutung nicht erfasst habe, sondern das als nicht besonders interessant abtat, konnte Ofenauer nicht nachvollziehen. V. sagte dazu, dass das aber damals sein Eindruck gewesen sei – mit dem heutigen Wissen (ab der Veröffentlichung am 17. Mai 2019) hätte er das damals freilich anders eingeschätzt, so V.