Staatssekretär Brunner gegen Landeverbote

Der Staatssekretär im Klimaministerium, Magnus Brunner (ÖVP), spricht sich gegen die von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verhängten Landeverbote aus. Brunner sagte heute nach einem Treffen mit Vertretern der Airlinebranche, eine „Doppelteststrategie“ solle die Verbote ersetzen, die derzeit für Großbritannien, Südafrika und Brasilien gelten. Die Branche kritisiert die Reiseregeln schon länger. Die Landeverbote wurden erst kürzlich bis 7. Februar verlängert.

Diese seien als erster Schritt zwar wichtig gewesen, „aber wir sollten uns von Landeverboten möglichst rasch wegbewegen, hin zu Einreisebeschränkungen sollte es gehen“, so Brunner. Das sei von allen Teilnehmern des Luftfahrtgipfels so gesehen worden.

„Reintesten in den Sommerurlaub“

Brunner erklärte, dass die Landeverbote von den Fluggesellschaften umgangen werden könnten, und das auch passiert sei. Ein negativer Test vor Abreise aus Hochrisikoländern und eine Quarantäne mit Freitestmöglichkeit nach Ankunft seien daher sinnvoller. Es brauche aber ein EU-weites Vorgehen, so der für Luftfahrt zuständige Staatssekretär.

Für den Sommer 2021 arbeitet Brunner mit der Luftfahrtbranche seinen Angaben zufolge auch an einer Strategie namens „Reintesten in den Sommerurlaub“. Fluggäste sollen demnach nur noch mit einem negativen Test oder einem Impfnachweis ein Flugzeug betreten dürfen.

Die Gewerkschaft Vida bezeichnete es als „unverständlich“, dass auch Low-Cost-Carrier wie Ryanair oder Wizz Air zum Luftfahrtgipfel geladen waren. „Sie leisten nämlich so gut wie keinen Beitrag zur österreichischen Wertschöpfung. Dafür verursachen sie mit Lohn- und Sozialdumping viel Leid unter den Beschäftigten, und das nicht nur bei ihren eigenen“, kritisierte Vida-Luftfahrt-Vorsitzender Daniel Liebhart in einer Aussendung.