Island stellt erste Impfzertifikate für Reisen aus

Island will seinen Bürgern nach einer Coronavirus-Impfung mit einem digitalen Zertifikat Reisen ins Ausland erleichtern. Die ersten Nachweise seien ausgestellt worden, teilte das Gesundheitsministerium gestern mit. 4.800 Personen hätten bereits zwei Impfstoffdosen erhalten und könnten das Zertifikat somit beantragen.

Ziel sei es, die länderübergreifende Bewegungsfreiheit zu erleichtern. Reisende könnten den Nachweis an der Grenze vorzeigen, um von den jeweiligen Einreisebeschränkungen ausgenommen zu werden, erklärte das Ministerium. International anerkannt ist ein solches Impfzertifikat allerdings nicht. Island, das dem Schengen-Raum angehört, will Europäern mit vergleichbaren Nachweisen die Einreise erlauben.

In der EU ist das Thema umstritten. Griechenland befürwortet die Einführung eines einheitlichen Impfzertifikats, um die für das Land so wichtige Tourismusindustrie wieder anzukurbeln. Frankreich und Deutschland halten die Debatte über einen EU-Impfpass allerdings für verfrüht. Nach Angaben der EU-Kommission werden bereits in elf Mitgliedsstaaten Impfzertifikate ausgestellt, sieben weiteren Länder planen das demnach. Die Dokumente ermöglichen aber kein freies Reisen innerhalb der EU.