Weiter Rufe nach Aufnahme aus griechischen Camps

Die AG Globale Verantwortung, Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen, und die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) haben gestern erneut die Aufnahme von Menschen aus griechischen Flüchtlingscamps gefordert.

Die Lage in Camps wie Kara Tepe auf Lesbos spitze sich zu, die „Lebensumstände und Gesundheit Tausender Schutzsuchender verschlechtern sich Tag für Tag“, so Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung.

In den Flüchtlingslagern würden „grundlegende Menschenrechte missachtet – und das im Europa des 21. Jahrhunderts, inmitten der Covid-19-Krise. Das ist eines Friedensprojekts, als das sich die EU selbst bezeichnet, schlicht unwürdig“, sagte sie und forderte die Regierungschefs Europas auf, gemeinsame Lösungen zu finden, um „diese Schande“ zu beenden.

Die AG Globale Verantwortung richtete erneut auch einen Appell an die Regierung von ÖVP und Grünen, Kinder aus den Flüchtlingslagern zu retten und am Relocation-Programm wieder teilzunehmen.

Offener Brief an Bundespräsidenten

Die Pfadfinder stießen ins selbe Horn. In einem offenen Brief an Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die Mitglieder der Bundesregierung forderten sie die Evakuierung von Kara Tepe und Lipa in Bosnien-Herzegowina. Die in den beiden Camps an den EU-Außengrenzen untergebrachten Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien sollten in Österreich aufgenommen werden, hieß es.

Im Rahmen einer Initiative der Vorarlberger Pfadfinder-Landesorganisation seien bereits 500 Rücksäcke – unter anderem mit Hygieneartikeln befüllt – ins Lager Kara Tepe gebracht worden. Außerdem leiste man durch die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in lokalen Pfadfindergruppen einen aktiven Beitrag zur Integration, betonten die Pfadfinder mit Präsident Dominik Habsburg-Lothringen an der Spitze.