Boeing meldet für 2020 rund zwölf Milliarden Verlust

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im vergangenen Jahr einen großen Verlust in Milliardenhöhe erlitten. Wie das Unternehmen heute mitteilte, summierte sich das Minus 2020 auf 11,9 Milliarden Dollar (9,8 Mrd. Euro). Allein im vierten Quartal belief sich der Verlust auf 8,4 Mrd. Dollar. Grund dafür ist vor allem eine Rückstellung in Höhe von 6,5 Mrd. Dollar für Lieferverzögerungen beim Langstreckenflieger 777X.

Die Auslieferung des neuen Typs war mehrmals verschoben worden. Nun erklärte Boeing, dass die 777X nicht vor Ende 2023 startklar sei. Zuletzt war noch 2022 als Datum genannt worden.

Angeschlagen ist der Flugzeugbauer vor allem auch wegen der drastischen Einschränkungen im Reiseverkehr angesichts der Coronavirus-Pandemie sowie wegen des vorübergehenden Flugverbots der Boeing 737 Max nach zwei Abstürzen mit mehreren hundert Todesopfern.

Boeing 737 Max darf auch in Europa wieder fliegen

Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hob heute das Flugverbot für die Boeing 737 Max auf. Nach einer „eingehenden Prüfung“ sei entschieden worden, dass die Maschine wieder grünes Licht bekomme und sicher fliegen könne, sagte EASA-Chef Patrick Ky.

Die Untersuchung durch die Flugsicherheitsbehörde sei „in vollkommener Unabhängigkeit“ von Boeing oder der US-Luftfahrtaufsicht FAA sowie „ohne wirtschaftlichen oder politischen Druck“ erfolgt, versicherte die Behörde.

Die FAA in den USA hatte das Flugverbot für die 737 Max bereits Mitte November aufgehoben; Anfang Dezember startete in Brasilien eine Maschine des Typs wieder zu einem kommerziellen Flug.

Das weltweite Flugverbot für die 737 Max war im März 2019 verhängt worden. Grund waren die Abstürze von zwei Maschinen des Typs in Indonesien und Äthiopien mit insgesamt 346 Todesopfern.