WHO: Britische Variante in 70 Ländern verbreitet

Die neuen Varianten des Coronavirus breiten sich in immer mehr Ländern aus: Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern mitteilte, wurde die zunächst in Großbritannien registrierte Coronavirus-Mutation inzwischen in 70 Ländern nachgewiesen. Das waren zehn Länder mehr als eine Woche zuvor.

Auch für die zunächst in Südafrika nachgewiesene Mutante verzeichnete die WHO ein größeres Verbreitungsgebiet. Die Zahl der betroffenen Länder stieg innerhalb von einer Woche um acht auf 31. Für die zuerst in Brasilien aufgetauchte Mutation gab die WHO nun an, dass acht statt zuvor sechs Länder betroffen seien.

Weitere Studien nötig

Die zunächst in Großbritannien festgestellte Mutation ist Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zufolge ansteckender als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hatte vergangene Woche gesagt, dass es zudem „Hinweise“ darauf gebe, dass die Variante „mit einer höheren Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht werden“ könne. Die WHO betonte jedoch, dass diese Angaben auf „vorläufigen“ Studienergebnissen basierten und für eine Verifizierung weitere Analysen nötig seien.

Die WHO erklärte weiter, bei der in Südafrika festgestellten Variante 501Y.V2 gebe es Hinweise darauf, dass diese weniger „empfänglich für eine Antikörper-Neutralisierung“ sei als die Ursprungsvariante. Einige Experten befürchten deshalb, dass diese Mutation zu mehr Zweitansteckungen mit dem Coronavirus führen könnte und möglicherweise auch Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Coronavirus-Impfstoffen haben könnte. Laut der WHO sind jedoch auch hier weitere Studien nötig.