Douglas schließt europaweit jede fünfte Filiale

Die deutsche Parfümeriekette Douglas streicht ihr Filialnetz zusammen, während die Onlineumsätze in der CoV-Krise rasant zulegen. Von europaweit 2.400 Filialen sollen bis Herbst 2022 insgesamt rund 500 Geschäfte mit rund 2.500 Beschäftigten geschlossen werden, der Löwenanteil davon in Südeuropa, teilte der Konzern heute mit. In Österreich gibt es derzeit 45 Douglas-Geschäfte, fünf davon werden geschlossen, so das Unternehmen auf APA-Anfrage.

Den von den Filialschließungen betroffenen Beschäftigen in Österreich soll, soweit es möglich ist, der Wechsel in eine andere Douglas-Filiale angeboten werden, gab die Handelsfirma auf Nachfrage bekannt. Voraussichtlich würden bis auf einige wenige – im einstelligen Bereich – alle Betroffenen in eine andere Filiale wechseln, heißt es. Derzeit beschäftigt Douglas in Österreich rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

60 Geschäfte in Deutschland vor dem Aus

In Deutschland stehen rund 60 von mehr als 430 Geschäften vor dem Aus. Die Folgen der Krise hätten die Pläne zur Schließung von Filialen noch beschleunigt, sagte Douglas-Chefin Tina Müller. Im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 sorgte die Pandemie für ein gemischtes Bild in den Bilanzen: Das Onlinegeschäft florierte, die Filialen verloren dagegen an Umsatz.

Insgesamt gingen die Erlöse um 6,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Der operative Ertrag (bereinigtes EBITDA) schrumpfte um 16,7 Prozent auf 292 Millionen Euro. Unter dem Strich fuhr Douglas auch aufgrund von Abschreibungen einen Verlust von rund 517 Millionen Euro ein.

Im reinen Onlinegeschäft legte die Kette dagegen deutlich zu und übersprang im Kalenderjahr 2020 erstmals die Hürde von einer Milliarde Euro Umsatz. „Kein anderer europäischer Beauty-Händler hat in diesem Jahr online absolut so stark zugelegt“, sagte Müller – zudem verdiene Douglas hier auch Geld und fahre Margen im zweistelligen Prozentbereich ein.