Brüssel: 200 Festnahmen nach CoV-Demos

Um zwei verbotene Demonstrationen gegen die Coronavirus-Maßnahmen der belgischen Regierung zu verhindern, hat die Polizei in Brüssel mehr als 200 Menschen festgenommen. Das teilte ein Polizeisprecher gestern mit. Ein Platz vor dem Hauptbahnhof, wo die meisten Demonstranten zusammenkamen, sei evakuiert worden.

Unter den Anwesenden waren nach Polizeiangaben auch zahlreiche Fußballfans. Die Organisatoren der verbotenen Proteste hatten die Menschen in den Onlinenetzwerken dazu aufgerufen, sich unter anderem vor dem Atomium, einem bekannten Wahrzeichen der Stadt, zu versammeln. Dort kamen einige Dutzend Menschen zusammen.

„Keine Erlaubnis“

Die Polizei hatte im Vorfeld vor einer Teilnahme an den Protesten gewarnt. „Wir erinnern daran, dass es keine Erlaubnis gibt, an diesem Sonntag zu demonstrieren“, schrieb sie auf Twitter und kündigte mögliche Festnahmen an.

Seit Beginn der Pandemie hat Belgien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern mehr als 20.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Regierung hatte kürzlich ein Reiseverbot ins In- und Ausland für nicht notwendige Reisen verhängt. Seit fast drei Monaten befindet sich das Land in einem Teil-Lockdown.

Proteste in Niederlanden

Auch in Amsterdam wurde wieder demonstriert – aber deutlich weniger aggressiv als vor einer Woche, als es zu schweren Ausschreitungen gekommen war. Die Polizei löste eine verbotene Kundgebung mit rund 600 Teilnehmern – zumeist junge Männer – auf dem zentralen Platz vor dem Reichsmuseum auf, berichtete der Sender NOS. Zuvor seien Sicherheitskräfte mit Gegenständen beworfen worden.

In Apeldoorn, wo sich etwa 400 Menschen versammelten, verlief die Kundgebung friedlich, ähnlich in Eindhoven. Eine Woche zuvor waren in mehr als zehn niederländischen Städten Proteste gegen die Maßnahmen, vor allem gegen die abendliche Ausgangssperre, in Angriffe auf Polizisten, Zerstörungen und Plünderungen ausgeartet. Die Behörden sprachen von den schlimmsten Krawallen in 40 Jahren.