Finale der Mozartwoche mit Bartoli und Barenboim

Man darf sich erinnern: Bob Wilsons „Messias“ war bei der vorjährigen Mozartwoche eine der letzten Festivalpremieren auf heimischem Boden, bevor der erste Lockdown wegen der Coronavirus-Pandemie schlagend wurde. Heuer ist die gesamte Mozartwoche in den digitalen Bereich migriert – und feierte gestern einen auch von ORF III und ORF.at live mitübertragenen Abschluss aus dem Salzburger Mozarteum.

Zu sehen und hören waren im Rahmen der Serie „Wir singen für Österreich“ Cecilia Bartoli, Daniel Barenboim und die Wiener Philharmoniker.

Finale der Mozartwoche

Anlässlich des 265. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart am 27. Jänner zeigte ORF III das Abschlusskonzert der „Mozartwoche 2021“ mit den Wiener Philharmonikern und Daniel Barenboim als Dirigent und Klaviersolist.

Programm für zwei große Solisten

„Ch’io scordi di te“, KV 505, diese berühmte Arie aus dem „Idomeno“ war an diesem Abend ebenso zu hören wie Mozarts Klavierkonzert in C-Moll, KV 41 und die Prager Sinfonie (KV 504). Barenboim saß am Flügel und dirigierte auch die Philharmoniker.

Mozarts „Ch’io scordi di te“ ist heute einer der beliebtesten Konzertarien, die selbst eine große Wandlung durchlaufen hat. Stellte Mozart diese selbst noch bei einer Privataufführung des „Idomeneo“ in der Version KV 490 mit einer sehr langen rezitativischen Strecke vor, so erfuhr diese Arie von Mozart selbst einige Nachbearbeitungen.

Ölbild der Sängerin Nancy Storace aus dem Jahr 1790
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Die Sängerin Nancy Storaces in einer Darstellung aus dem Jahr 1790

Der Grund? Mozarts Bewunderung, ja, manche meinen Liebe, zur englischen Sängerin Nancy Storace, die etwa die Susanna bei der „Nozze di Figaro“ 1786 sang. 1787 verabschiedete sich Storace aus Wien – und Mozart widmete ihr die Arie aus dem „Idomeneo“ nochmals neu – ja, er saß am 23. Februar 1787 beim Abschied der Storace selbst am Klavier. „Mozart goss seine ganze Seele in diese Komposition“, befand etwa der Musikwissenschaftler Alfred Einstein.