Arbeiter mit Schneefräse in New York
Reuters/Andrew Kelly
„Blizzardähnlich“

Schneesturm legt Teile der USA lahm

Ein schwerer Schneesturm hat die Nordostküste der USA von Virginia bis Maine mit ihren Großstädten und Ballungsräumen fest im Griff. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, die CoV-Impfkampagnen ausgesetzt, und das sonst so turbulente New York steht still. In der Ostküstenmetropole wurde der Notstand ausgerufen, genauso wie im benachbarten Bundesstaat New Jersey. Der US-Wetterdienst (NWS) sprach von „blizzardähnlichen Zuständen“.

Ein Ende des durch heftigen Schneefall und starken Wind ausgelöste Chaos wird erst am Mittwoch erwartet. Dann sollen laut den Vorhersagen des US-Wetterdienstes allerdings so gut wie alle New-England-Staaten von einer Schneedecke bedeckt sein, wie die „Washington Post“ schreibt. Bis Montagabend allein waren in Teilen New Jerseys und Pennsylvanias rund 50 Zentimeter und in New York knapp über 40 Zentimeter Schnee gefallen. Bis Mittwoch könnte die Schneedecke in der Ostküstenmetropole laut den Wettervorhersagen mehr als 50 Zentimeter hoch werden.

Der NWS-Meteorologe Matthew Wunsch sagte, New York stehe damit einer der heftigsten Schneefälle aller Zeiten bevor. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1869 war die Schneedecke im Central Park erst achtmal über 50 Zentimeter hoch. Der bisherige Schneerekord wurde im Jänner 2016 aufgestellt, als in drei Tagen fast 70 Zentimeter Neuschnee fielen.

Langläufer am Times Square
AP/John Minchillo
Ein Langläufer mitten im Schneesturm in New York

Nichts geht mehr in New York

Windböen von bis zu 80 km/h werden ebenfalls für mehrere Tage prognostiziert. In Kombination mit den Schneemengen wurde vor „blendenden“ Schneestürmen mit so gut wie keiner Sicht gewarnt. Im Regionalverkehr in New York sorgte der Sturm für Chaos. Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio rief Montagabend dazu auf, alle Reisen, auch zur Arbeitsstätte, wenn möglich, zu unterlassen. Alle nicht notwendigen Fahrten wurden untersagt. Da viele Menschen wegen der CoV-Pandemie ohnehin zu Hause arbeiten, waren auf den Straßen inmitten von dichtem Schneefall fast nur Räumfahrzeuge und nur vereinzelt Menschen unterwegs.

Fotostrecke mit 12 Bildern

Spaziergänger auf der verschneiten Brooklyn Bridge in New York
AP/Mark Lennihan
Ein Paar im Schneesturm auf der bekannten Brooklyn Bridge
Eingefrorener Brunnen im Bryant Park in New York
Reuters/Carlo Allegri
Ein eingefrorener Brunnen im New Yorker Bryant Park
Eingeschneite Taxis in New York
Reuters/Brendan McDermid
Eingeschneite Taxis in New York
Eingeschneiter Gastgarten in New York
AP/Wong Maye-E
Auch die Gastgärten in der Millionenmetropole sind tief eingeschneit
Schneeketten auf einem Linienbus in New York
Reuters/Carlo Allegri
Linienbusse müssen – so sie denn fahren – Schneeketten anlegen
Radfahrer im Schneesturm in New York
Reuters/Carlo Allegri
Ein Radfahrer im Schneesturm von New York
Das eingeschneite Weiße Haus
AP/Patrick Semansky
Schnee vor dem Weißen Haus in Washington
Kinder spielen im Schnee in New York
Reuters/Ahmed Gaber
Kinder spielen ausgelassen in New York
Kinder spielen beim Schneeschaufenln in Pottsville, USA
AP/Republican-Herald/Republican-Herald
Auch die Autos müssen vom Schnee befreit werden
Schneesturm in New York
Reuters/Mike Segar
Ein einsamer Fußgänger während des Schneesturms in New York
Die skyline von Chicago hinter einem Schneehaufen
AP/Shafkat Anowar
Auch in Chicago im Bundesstaat Illinois im Mittleren Westen der USA sind die Verhältnisse sehr winterlich
Schnee über Las Vegas
Reuters/Stadtregierung Las Vegas
Schnee gibt es auch im Spielerparadies Las Vegas im westlichen US-Bundesstaat Nevada

Cuomo und de Blasio: Lage ist lebensgefährlich

„Dieser Wintersturm wird gefährlich, bleiben Sie zu Hause, wenn Sie es können“, warnte de Blasio auf Twitter die mehr als acht Millionen Einwohner seiner Stadt. Die Schulen blieben auch am Dienstag geschlossen. Straßen wurden für den Einsatz von Rettungsfahrzeugen freigehalten. Inmitten von dichtem Schneefall waren in New York Räumfahrzeuge unterwegs.

Mehr als 1.600 Flüge wurden am Montag auf den wichtigsten Flughäfen der betroffenen Ostküstenbundesstaaten gestrichen. Der Flughafen La Guardia sagte 90 Prozent aller Flügeab , die Flughäfen JFK und Newark 70 Prozent. „Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand“, so de Blasio. Er fürchte, dass die angespannte Lage sich noch verschlimmern könne. Auch der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, erklärte den Notstand für New York City und 44 weitere Landkreise in seinem Bundesstaat. „Die Situation ist sehr gefährlich“, sagte Cuomo bei einer Pressekonferenz am Montag laut BBC. Die Lage sei lebensgefährlich. Es könne sehr schnell sehr schlimm werden, warnte Cuomo am Montag.

Arbeiter beim Schneeschaufeln in Midtown New York
AP/Wong Maye-E
Der Versuch, einen Gehsteig in New York vom Schnee zu befreien

Warnung vor Stromausfällen

In New Jersey ließ Gouverneur Phil Murphy den öffentlichen Verkehr aussetzen. Am Montag fuhren weder Busse noch die Bahn. Die Notstandsverordnung gibt auch freie Hand, um Straßen zu sperren, und für die Räumung von gefährdeten Häusern, so die BBC weiter. Murphy warnte auch vor Stromausfällen und rief die Bewohner auf, Elektrogeräte aufzuladen.

Heftige Schneefälle in New York

Ein Wintereinbruch hat die Stadt New York und Teile des Nordostens der USA lahmgelegt.

Angesichts des Sturms wurden auch die CoV-Impfkampagne bzw. die Verteilung der Vakzine zwischenzeitlich eingestellt. Davon betroffen waren Connecticut, New Jersey, Rhode Island, Philadelphia, Teile der Hauptstadt Washington und die Gegend rund um New York. Es sei nicht sicher für ältere Mitbürger bei dem Blizzard außer Haus zu gehen, so de Blasio am Dienstag.