Impfen: NEOS sieht „Kommunikationsversagen“ der Regierung

NEOS ortet Unruhe in der Bevölkerung, was die Impfungen gegen das Coronavirus betrifft – schuld daran sei das „Kommunikationsversagen“ der Regierung, die den Bürgerinnen und Bürgern nicht das nötige Vertrauen gegeben habe, sagte Gesundheitssprecher Gerald Loacker heute. Es brauche klare Vorgaben in Form einer Strategie, wann wer geimpft werde, forderte NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

Sich impfen zu lassen sei eine individuelle Entscheidung, aber „für die Gesellschaft ist es der einzige Schlüssel zur Freiheit“, betonte Meinl-Reisinger. Derzeit gebe es deutlich mehr Nachfrage als Angebot, das führe zu „Vorwurschteln“ und „Vorschummeln“ bis hin zu „Verdachtsmomenten handfester Korruption“, kritisierte Meinl-Reisinger. Man befürchte auch bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ein „Hauen und Stechen“, wer als Erster geimpft wird.

Loacker für verbindliche Priorisierung

Loacker bezweifelte erneut die Pläne der Regierung und pochte auf einen konkreten Plan, wann jeder zum Impfen dran ist. Es gehe nun um gefährdete Gruppen etwa in Alters- und Pflegeheimen, aber auch um Jüngere in Berufsgruppen, die besonders gefährdet seien oder viele Kontakte haben, also im Gesundheitsbereich, aber auch beispielsweise in Schulen oder Kindergärten.

Gleichzeitig sei nun der Impfstoff von AstraZeneca nicht für Personen ab 65 Jahren empfohlen. Diese beiden Komponenten müssten nun zusammengebracht werden: Gewisse Impfstoffe müssten für Ältere reserviert werden, das Personal in Heimen etwa könnte ja auch mit einem anderen Impfstoff immunisiert werden.

Es sei eine saubere, verbindliche Priorisierung notwendig, forderte Loacker. Die Bevölkerung müsse wissen, wann man drankommt – nicht unbedingt das Datum, sondern welche Gruppen eben vorher drankommen, „das würde die Unruhe rausnehmen“, so Loacker.