EU will Bau neuer Impfstofffabriken finanzieren

Die Europäische Union soll die Produktion von Coronavirus-Vakzinen mit Investitionen in neue oder bestehende Impfstoffanlagen ankurbeln. Das schlagen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der portugiesische EU-Ratsvorsitz den 27 EU-Staaten einem Schreiben vor, das den „Salzburger Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe) vorliegt. Es soll „zusätzliche Investitionen in den Aus- oder Umbau bestehender Fabriken“ oder in den Bau neuer Fabriken geben.

Weiters soll die EU auch Vereinbarungen zwischen den Herstellern entlang der Lieferketten vermitteln. Dabei sollte das neu beschlossene Siebenjahresbudget (2021–2027) der EU bestmöglich genutzt werden.

Kommission in der Kritik

Außerdem schlagen von der Leyen und der portugiesische Premier Antonio Costa ein eigenes Programm zur raschen Abwehr von neuen gefährlichen Viren vor. Es gehe um die frühzeitige Entdeckung derartiger Gefahren und ein viel schnelleres Reagieren. Dieses Programm, das die Kommission binnen kurzer Zeit ausarbeiten könne, soll führende Forschungsunternehmen, Hersteller und Behörden an einen Tisch bringen.

Die EU-Kommission wird derzeit wegen des schleppenden Anlaufens des Impfprogramms kritisiert. Ihr wird vorgehalten, im Vorjahr bei der Impfstoffbestellung zu lange zugewartet und dann auch auf das falsche Pferd, den britisch-schwedischen Konzern AstraZeneca, gesetzt zu haben.