EU-Kommission offen für „Sputnik V“-Zulassung

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach Angaben aus Parlamentskreisen offen für eine mögliche Zulassung des russischen CoV-Impfstoffs „Sputnik V“ in der Europäischen Union gezeigt. Wenn die russischen ebenso wie die chinesischen Hersteller Transparenz zeigten und „alle Daten“ zu ihren Vakzinen offenlegten, könnten sie möglicherweise Zulassungen erhalten, wurde von der Leyen von EU-Parlamentariern zitiert.

Die Kommissionschefin hatte mit den Abgeordneten über die Coronavirus-Lage gesprochen. Sie steht wegen Verzögerungen bei der Lieferung von Impfdosen an die EU-Staaten derzeit stark in der Kritik.

Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich offen für eine Zulassung des russischen Impfstoffs. Jedes Vakzin sei in der EU „herzlich willkommen“, sofern die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) das empfehle, sagte sie in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“.

Österreich: Reservierte Impfdosen genügen

Österreich erhalte im Rahmen des gemeinsamen europäischen Beschaffungsprozesses rund 24,5 Millionen Impfdosen und könne damit seinen Bedarf gut abdecken, so gestern das Gesundheitsministerium. Wenn zusätzliche Impfstoffe in der EU eine Zulassung erhalten, werde man deren Einsatz im Rahmen der österreichischen Impfstrategie „natürlich genau prüfen“, hieß es.

Das Ministerium reagierte damit auf die Forderung von FPÖ-Parteichef Norbert Hofer, Österreich solle wegen des russischen Vakzins „Sputnik V“ Kontakt zu Russland aufzunehmen.

Das Ministerium gab an, die Europäische Union und damit Österreich habe kein Problem mit den durch Verträge fix reservierten Impfstoffen für das Jahr 2021. Das Problem bestehe in „der Tatsache, dass Impfstoffhersteller im ersten Quartal keine großen Mengen von Dosen ausliefern können“.