US-Finanzministerin Yellen beruft Treffen zu GameStop ein

US-Finanzministerin Janet Yellen wird angesichts der GameStop-Börsenturbulenzen aktiv und ruft die obersten Aufseher der Wall Street zusammen. In dieser Woche werde es eine Zusammenkunft der Spitzen der Börsenaufsicht SEC, der Terminmärktebehörde Commodity Futures Trading Commission und der Notenbank Federal Reserve (Fed) sowie ihrem New Yorker Ableger geben, teilte das Ministerium heute mit.

Treffen womöglich diese Woche

Dabei soll es um die von einem Machtkampf zwischen Kleinanlegern und Hedgefonds ausgelösten hohen Kursschwankungen gehen. Einem Beamten des Finanzministeriums zufolge, der nicht namentlich genannt werden wollte, soll das Treffen möglicherweise schon morgen stattfinden.

Von den Aufsichtsbehörden war bisher keine Stellungnahme dazu erhältlich. „Ministerin Yellen hält die Integrität der Märkte für wichtig und hat um eine Diskussion über die jüngste Volatilität an den Finanzmärkten gebeten und darüber, ob die jüngsten Aktivitäten mit dem Anlegerschutz und fairen und effizienten Märkten vereinbar sind“, so die Sprecherin des Finanzministeriums, Alexandra LaManna, auf Anfrage.

Starke Schwankungen

Spekulative Käufe hatten die Aktien von GameStop und anderen Titeln in schwindelerregende Höhen getrieben und anschließend stark schwanken lassen. Kleinanleger hatten mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des GameStop-Kurses gezwungen. Gleichzeitig hatte etwa die Trading-App die Käufe von GameStop-Aktien beschränkt, was für heftige Kritik gesorgt hatte. Auch bei Silber und der Kryptodevise Ripple hatte es zuletzt heftige Kursbewegungen auf dem Markt gegeben.

Wie aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht, ersuchte Yellen vor dem geplanten Treffen juristische Ethikberater um die Erlaubnis, auf weitreichende Themen in der Finanzdienstleistungsbranche einzugehen. Wie Reuters zuvor berichtet hatte, könnte Yellen wegen Rednerhonoraren, die ihr in der Vergangenheit beispielsweise von dem in die Marktereignisse verwickelten Hedgefonds Citadel gezahlt wurden, diese Befugnis benötigen, um sich damit zu befassen.

Aktion kommt Hedgefonds teuer zu stehen

Die Wetten auf Kursverluste bei GameStop sind Hedgefonds teuer zu stehen gekommen. Seit Jahresbeginn summieren sich ihre Verluste auf 12,5 Milliarden Dollar (10,4 Mrd. Euro), wie aus Daten des Datenanbieters Ortex hervorgeht. Einige Fonds standen mit dem Rücken zur Wand wie Melvin Capital. Die Hedgefonds Point72 und Citadel hatten ihren Partner mit einer Milliardenspritze vor dem Zusammenbruch retten müssen.