WHO: Ursache für Ausbruch in Wuhan noch nicht geklärt

Nach vier Wochen Aufenthalt in der zentralchinesischen Stadt Wuhan hat sich heute das Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals öffentlich zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie geäußert. Es hatte den Markt, auf dem das neuartige Virus Ende 2019 erstmals nachgewiesen wurde, das Wuhan-Institut für Virologie, das an der Erforschung beteiligt war, und mehrere Krankenhäuser besucht.

Tierischer Wirt nicht identifiziert

Teamleiter Peter Ben Embarek sagte, dass das Virus höchstwahrscheinlich von Tieren auf den Menschen übergesprungen ist. Der Weg vom Tier zum Huanan-Markt könnte sehr kompliziert sein, fügte Embarek hinzu. Liang Wannian von der chinesischen Gesundheitskommission sagte, ein tierischer Wirt müsse noch identifiziert werden. Vieles deute auf Fledermäuse hin. Das hätten Probenentnahmen von Fledermaushöhlen in Wuhan und anderen Gebieten ergeben.

Die hohe Anfälligkeit von Nerzen und Katzen für das Virus deutet laut Liang aber darauf hin, dass es möglicherweise noch andere Tiere gibt, die als Wirt dienten. Die Forschung dazu sei jedoch noch unzureichend und müsse sich zunächst darauf konzentrieren, wie das Virus in Tieren zirkuliert, bevor es Menschen infizieren konnte.

Ausbreitung in anderen Regionen möglich

Das Virus könnte auch in anderen Regionen verbreitet gewesen sei, bevor es Ende 2019 in Wuhan identifiziert wurde, sagte Liang. Mit den aktuellen Erkenntnissen sei es immer noch nicht möglich festzustellen, wie sich das Coronavirus auf dem Markt in Wuhan ausbreiten konnte. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, um die Ursachen zu klären.

Der Schwerpunkt müsse sich nun auf die Frage konzentrieren, ob Covid-19 eine „Vorgeschichte“ hatte und vor Dezember 2019 im Umlauf war, ergänzte Embarek und empfahl auch die Untersuchung von Blutbankproben, die helfen könnten, frühere Fälle in China zu identifizieren.

Laborthese „äußerst unwahrscheinlich“

Möglich sei auch, dass das Virus durch Tiefkühlprodukte übertragen wurde. Dass das Virus aus einem Labor entwichen sein könnte, ist laut Embarek jedenfalls äußerst unwahrscheinlich und erfordert keine weiteren Untersuchungen.