Vereiste Pflanzen an einem See
ORF.at/Carina Kainz
Wetterumstellung

Jetzt wird es richtig kalt

Nach dem Frühlingsgruß letzte Woche stellt sich das Wetter nun markant um. Aus dem hohen Norden macht sich frostige Luft auf den Weg nach Mitteleuropa, in vielen Landesteilen stehen die kältesten Tage des bisherigen Winters bevor. Die Nächte bringen oft Minusgrade im zweistelligen Bereich – und das bis in die nächste Woche.

Bemerkenswert ist dieser Winter bisher vor allem im Südwesten Österreichs. Auf große Schneemengen folgten in Osttirol und Oberkärnten im Jänner starke Nachtfröste. Abgesehen vom Südwesten waren die letzten Monate aber durchschnittlich bis überdurchschnittlich temperiert, besonders der Norden und der Osten des Landes hatten bisher einen wärmeren Winter als im langjährigen Schnitt.

Zurzeit matchen sich Winter und Frühling über Europa. Während Südspanien und Griechenland in diesen Tagen jede Menge Sonne und teilweise über 20 Grad bekommen, erleben der Norden und der Osten Europas große Kälte mit zweistelligen Minusgraden auch tagsüber. Deutschland hatte in den letzten Tagen zudem mit Schneefällen zu kämpfen.

Schneechaos in Deutschland
APA/AFP/Morris Mac Matzen
Deutschland kämpft seit Tagen mit großen Schneemassen

Starke Temperaturrückgänge in den Bergen

Hierzulande dreht die Luftströmung ab Donnerstag auf Nord, und damit kommt die kalte Luft auch nach Österreich. Am stärksten macht sich der Temperaturrückgang auf den Bergen Ostösterreichs bemerkbar. Auf dem Gipfel des Schneebergs hat es am Mittwoch minus drei Grad, am Donnerstag nur noch minus 20 Grad. Alle Tagesskifahrer sollten ab Donnerstag besonders auf ausreichenden Kälteschutz achten, auch auf den Bergen West- und Südösterreichs wird es empfindlich kälter.

Auch in tiefen Lagen gibt es in dieser Woche noch einige Tage mit Dauerfrost. Auf den ersten Blick mögen die Höchsttemperaturen um minus drei Grad in Wien, St. Pölten und Eisenstadt am Donnerstag und Freitag harmlos erscheinen, allerdings bläst hier dann auch eisiger Wind, und damit wird es sich wie minus zehn Grad anfühlen.

Außergewöhnliche Kälte

Noch deutlich kälter werden die Nächte in der zweiten Wochenhälfte. In den Alpen-Tälern erwarten uns Tiefstwerte um minus 15 Grad, vereinzelt kann es unter minus 20 Grad haben. Abseits der Berge im Flachland hat es um die minus zehn Grad, erstmals in der Nacht auf Freitag und auch in den Nächten am Wochenende.

Dermaßen kalt wird es im Flachland in Zeiten des Klimawandels nicht mehr jedes Jahr. Letzten Winter lag die tiefste gemessene Temperatur etwa in Eisenstadt bloß bei minus 5,6 Grad, in Wien auf der Hohen Warte bei minus 4,7 Grad. Und selbst der österreichische Kälterekordhalter Zwettl im Waldviertel (mit minus 36,6 Grad im Jahr 1929) hatte im letzten Winter vergleichsweise zahmen Frost und ist stets über der Marke von minus zehn Grad geblieben.

Weniger Schädlinge, zugefrorene Seen

Während die Kälte die Heizungskosten in den kommenden Tagen in die Höhe treibt und viele den Frühling herbeisehnen, hat die Kälte durchaus positive Seiten. So können Schädlinge durch strengen Frost dezimiert werden. Entscheidend für die Population von Borkenkäfer, Zecken und Co. ist aber freilich auch der weitere Verlauf von Winter und Frühling.

Freuen können sich in den kommenden Tagen alle Natureisläufer und -eisläuferinnen. Zahlreiche Seen werden am Wochenende zufrieren. Wie immer ist aber große Vorsicht geboten beim Begehen und Befahren von Eisflächen, es wird empfohlen, sich vorab beim lokalen Eistelefon zu informieren.