„Hustler“-Gründer Larry Flynt gestorben

Der US-Pornounternehmer Larry Flynt ist tot. Der Gründer des Magazins „Hustler“ starb im Alter von 78 Jahren in Los Angeles, wie US-Medien unter Berufung auf seine Familie berichteten.

Flynt sei in einem Krankenhaus „friedlich im Schlaf“ im Beisein seiner Frau Liz und seiner Tochter Theresa gestorben. Nähere Angaben zur Todesursache machte die Familie nicht. Laut der Promiwebsite TMZ.com starb Flynt an den Folgen von Herzversagen.

Flynt, dem 1996 in dem Hollywood-Film „Larry Flynt – die nackte Wahrheit“ ein Denkmal gesetzt wurde, war ein höchst streitbarer Verleger. 2017 rief er eine Belohnung von zehn Millionen Dollar für kompromittierende Informationen über den damaligen Präsidenten Donald Trump aus, die zu dessen Amtsenthebung führen sollten.

Larry Flynt’s Hustler Club in Las Vegas, Nevada
APA/AFP/Getty Images/Ethan Miller

Von Rechtsextremisten angeschossen

Flynt hatte „Hustler“ 1974 als härteren Gegenentwurf zu Erotikmagazinen wie dem „Playboy“ gegründet. Als er ein Jahr später ein Nacktfoto der früheren First Lady Jacqueline Kennedy Onassis beim Sonnenbaden abdrucken ließ, schossen die Verkaufszahlen in die Höhe. Über die Jahre schuf er ein Geschäftsimperium mit Dutzenden Magazinen, Pornowebsites, Clubs und einem Casino.

1978 wurde Flynt von einem Rechtsextremisten niedergeschossen, nachdem er Bilder eines Paares mit unterschiedlicher Hautfarbe veröffentlicht hatte. Seitdem saß Flynt im Rollstuhl.

Kämpfer für freie Meinungsäußerung

Flynt war ein höchst streitbarer Verleger und Verfechter des Rechts auf freie Meinungsäußerung. 1988 sorgte ein Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs der USA für Aufsehen: Der Supreme Court stellte sich damals auf die Seite des „Hustler“ und schuf einen weitreichenden Spielraum für Religionssatire.

Das Magazin hatte den prominenten evangelikalen Prediger Jerry Falwell aufs Korn genommen und beschrieben, wie dieser in einem Klohäuschen mit seiner betrunkenen Mutter zum ersten Mal Sex gehabt haben soll.