Ungeachtet internationaler Appelle, Sanktionen und Großdemonstrationen geht die neue Militärjunta in Myanmar weiter hart gegen die entmachtete zivile Regierung vor. Am Mittwoch seien mindestens sechs hochrangige Politiker festgenommen worden, darunter ein enger Berater der abgesetzten Regierungschefin Aung San Suu Kyi, berichtete die Zeitung „The Irrawaddy“.
Washington belegte zuletzt zehn führende Militärangehörige und drei mit den Streitkräften verbundene Unternehmen mit Sanktionen. Betroffen sind unter anderem der Anführer der Putschisten, Min Aung Hlaing, sein Stellvertreter Soe Win sowie der neue Verteidigungsminister Mya Tun Oo, wie das US-Finanzministerium erklärte. Wegen Verbindungen zum Militär werden zudem drei Bergbau- und Juwelenunternehmen mit Sanktionen belegt.
Finanzministerin Janet Yellen warnte, die USA seien bereit, weitere Sanktionen zu verhängen, falls die Generäle im früheren Burma nicht einlenken sollten. US-Präsident Joe Biden hatte die Strafmaßnahmen am Vortag angekündigt. „Das Militär muss die Macht, die es an sich gerissen hat, abgeben“, sagte er im Weißen Haus.