Französischer Minister: „Viertel von Islamismus erobert“

Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin hat vor der Ausbreitung des Islamismus im Land gewarnt. „Es gibt Stadtviertel, die vom Islamismus erobert sind“, sagte er gestern in einer TV-Debatte mit der Rechtspopulistin Marine Le Pen. Die Chefin der Rechtsaußen-Partei Rassemblement National (RN, früher: Front National) will im kommenden Jahr wieder zur Präsidentenwahl antreten. Laut Umfragen könnte die 52-Jährige in die entscheidende zweite Runde kommen.

Dort würde sie möglicherweise auf den sozialliberalen Amtsinhaber Emmanuel Macron treffen. Die TV-Debatte wurde von Beobachtern als ein Indiz gesehen, dass das Rennen für die Wahl in 14 Monaten begonnen hat.

Das Streitgespräch im Sender France 2 drehte sich vor allem um ein geplantes Gesetz der Mitte-Regierung im Kampf gegen den radikalen Islamismus. Le Pen beklagte, dass Lehrer in Konfliktfällen häufig von ihren Vorgesetzten im Stich gelassen würden. Erst vor rund vier Monaten war der Lehrer Samuel Paty in einem Pariser Vorort von einem mutmaßlich islamistischen Angreifer getötet und enthauptet worden. Paty hatte Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt.