Skyline von Auckland
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CoV in Neuseeland

Drei Fälle bescheren Auckland Lockdown

Erstmals seit Jänner hat Neuseeland am Sonntag wieder drei lokal übertragene Coronavirus-Fälle gemeldet – und sofort auf gewohnt strikte Art reagiert. Über die Großstadt Auckland werde ein dreitägiger Lockdown verhängt, teilte Regierungschefin Jacinda Ardern mit.

Laut Chris Hipkins, dem zuständigen Minister für Anti-CoV-Maßnahmen, handelt es sich bei den Betroffenen um ein Paar und dessen Tochter aus der Millionenstadt Auckland. Derzeit liefen Tests, um herauszufinden, ob die Infektionen von einer der neuen und besonders ansteckenden Coronavirus-Varianten ausgelöst wurden. „Unser System hat reagiert. Wir sammeln so schnell wie möglich alle Daten“, sagte Hipkins auf einer hastig einberufenen Pressekonferenz in der Hauptstadt Wellington. „Und das System, das in der Vergangenheit so gut für uns funktioniert hat, macht sich nun erneut dafür bereit.“

Neuseeland verhängt nach den Neuinfektionen nun einen neuen Lockdown über Auckland. Die Menschen in der größten Stadt des Landes müssten für drei Tage zu Hause bleiben, erklärte Ministerpräsidentin Ardern am Sonntag. Nur für Ausnahmen wie Einkäufe und den Weg zur Arbeit dürften sie ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Neuseelands Premierministerin Minister Jacinda Ardern
APA/AFP/Marty Melville
Kurze Zeit nach Bekanntwerden der neuen Fälle verkündete Premierministerin Ardern den Lockdown für Auckland

Ardern, die am Sonntagnachmittag eine Gay-Pride-Veranstaltung in Auckland besuchen wollte, kehrte nach der Nachricht von den drei lokal übertragenen Fällen umgehend nach Wellington zurück. Auckland auf der Nordinsel ist mit rund 1,47 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Pazifikstaates von fünf Millionen Menschen.

Virus erfolgreich eingedämmt

Es sind die ersten Fälle seit 24. Jänner. Damals traten bei einer aus Europa eingereisten Person nach Entlassung aus der obligatorischen zweiwöchigen Quarantäne Symptome auf. Der dann durchgeführte Test fiel positiv aus. Neuseeland gilt als eines der Länder, dem es mit strengen Regeln gelang, das Virus früh einzugrenzen, wenn nicht gar zu eliminieren. Das Land verzeichnete im vergangenen Pandemiejahr weniger als 2.000 Infektionen und 26 Tote.

Mit einem sehr früh angesetzten Lockdown vor dem ersten Todesfall – inklusive kompletter Grenzschließung (Ausnahmen nur mit Quarantänepflicht für Staatsbürger und Menschen mit Aufenthaltsberechtigungen) schien dieses Ziel bereits im Sommer nach siebenwöchigen strengen Maßnahmen erreicht.

Trotz Rückkehr zur Normalität – Menschenansammlungen sind erlaubt, Mund-Nasen-Schutz wird empfohlen, ist aber nirgends verpflichtend – verzeichnete Neuseeland im Sommer mehr als 100 Tage lang keinen einzigen Fall – wegen eines einzigen Clusters in Auckland wurde die Großstadt allerdings bereits im August in einen Lockdown geschickt.

Impfungen ab 20. Februar

Nicht bei den ersten Ländern war Neuseeland allerdings, was den Start der CoV-Impfungen betrifft. Die Lieferung der ersten Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech waren eigentlich erst für Ende März erwartet worden. Nun kann das Land aber doch bereits in einer Woche mit der Immunisierung beginnen. Zu den Personen, die ab 20. Februar als Erstes geimpft werden, gehören auch Grenzbeamte.