Nordkoreanischer Hackerangriff auf Pfizer

Hacker oder Hackerinnen aus Nordkorea haben nach südkoreanischen Angaben einen Cyberangriff auf das US-Pharmaunternehmen Pfizer verübt. Sie hätten versucht, Informationen über den Impfstoff und Behandlungsmethoden gegen das Coronavirus zu erbeuten, sagte der Abgeordnete Ha Tae Keung heute zu Reportern und Reporterinnen.

Er berief sich auf Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes. Die Pfizer-Niederlassung in Südkorea reagierte noch nicht auf eine AFP-Anfrage zu dem Vorfall.

Der US-Pharmariese Pfizer hat zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech einen Coronavirus-Impfstoff entwickelt, der seit Ende 2020 in der EU zugelassen ist. Der Impfstoff wird weltweit eingesetzt. Derzeit gibt es noch zu wenig Impfstoff, weil die Produktionskapazitäten nicht ausreichen.

Angriff auf EMA

Im Dezember hatten Hacker bei einem Cyberangriff auf die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) auf Dokumente zum Impfstoff von Pfizer und Biontech und dem Vakzin des US-Herstellers Moderna zugegriffen.

Nordkorea hat Tausende Hacker im Einsatz, um sich in Institutionen, Unternehmen und bei Wissenschaftlern in Südkorea und weltweit einzuhacken. Sie sollen beauftragt sein, angesichts der gegen das Land verhängten Sanktionen neue Einkünfte zu erschließen.

Nordkorea hatte Ende Jänner 2020 seine Grenzen geschlossen, um sich gegen das neuartige Coronavirus zu schützen. Nach Angaben Pjöngjangs gibt es in dem Land keine Coronavirus-Infektionen. Experten zweifeln das aber an, weil das Virus sich zuerst in China ausgebreitet hatte, das seinen strikt abgeschotteten Nachbarn mit Handelsgütern und Hilfslieferungen versorgt.