Drosten setzt weiterhin auf AstraZeneca-Vakzin

Der prominente deutsche Virologe Christian Drosten hält den derzeit vieldiskutierten CoV-Impfstoff von AstraZeneca unverändert für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel des britisch-schwedischen Herstellers zu arbeiten, sagte der Charite-Virologe im Podcast „Coronavirus-Update“ gestern auf NDR-Info.

Wenn er sich die öffentliche Diskussion über diesen Impfstoff anschaue, habe er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei. „Wir müssen alles daransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen“, bilanzierte der Virologe.

„Gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe“

„Die Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe, und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.“ Das solle man nicht tun. Wichtig sei, dass die Impfstoffe das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs minimierten.

Drosten hob zudem die einfacheren Lagerbedingungen – minus 70 Grad seien nicht nötig – beim AstraZeneca-Impfstoff im Vergleich zu den Biontech-Pfizer- und Moderna-Produkten hervor. „Damit kann man den Durchbruch für den Pandemieschutz der Bevölkerung erzielen.“

Kürzlich war bekanntgeworden, dass der AstraZeneca-Impfstoff bei der zunächst in Südafrika entdeckten Variante B.1.351 wohl weniger vor milden und schweren Verläufen von Covid-19 schützt. Drosten sieht bei der Studie jedoch einige Einschränkungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt weiterhin den Einsatz des Impfstoffs.