Firmeninsolvenzen 2020 um 38 Prozent gesunken

Die Firmenpleiten sind im Pandemiejahr 2020 trotz Wirtschaftskrise deutlich gesunken. „Vor dem Hintergrund der seit 1. März 2020 ausgesetzten Antragspflicht gingen die Insolvenzen um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück“, sagte heute Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Im vierten Quartal hätten 56 Prozent weniger Unternehmen Insolvenz beantragt. Fachleute befürchten aber angesichts des Auslaufens von CoV-Hilfen heuer eine Insolvenzwelle.

3.155 Insolvenzen im Vorjahr

Insgesamt meldeten laut vorläufigen Statistik-Austria-Daten im Vorjahr 3.155 Unternehmen Insolvenz an nach mehr als 5.000 im Jahr 2019. Besonders drastisch habe sich der Rückgang der Firmenpleiten im Zeitverlauf des Jahres 2020 gezeigt, so die Statistik Austria.

Grafik zum Rückgang der Insolvenzen im Jahr 2020
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Wurden für das erste Quartal 2020 noch 1.144 Insolvenzen beantragt, so waren es im vierten Quartal nur noch 538. Damit ging die Zahl der Insolvenzen vom ersten zum vierten Quartal um mehr als die Hälfte (53 Prozent) zurück. Im ersten Halbjahr gab es 1.968 Insolvenzen, im zweiten Halbjahr waren es 1.187.

Nach Branchen betrachtet gab es im Gesamtjahr die meisten Unternehmensinsolvenzen in den Bereichen Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen (667). Dahinter folgten Bau (665), Handel (563) sowie Beherbergung und Gastronomie (484).

2021 mehr Firmenpleiten erwartet

Im Jahr 2020 gingen durch zahlreiche Hilfsprogramme weniger Firmen in Insolvenz. Heuer dürfte die Pleitenstatistik aber deutlich zulegen.

Vergleichsweise wenige Insolvenzen gab es in den Bereichen Information und Kommunikation (105), persönliche Dienstleistungen (168) und Sachgütererzeugung (194). Im Jahr 2019 gab es eine ähnliche Verteilung der Insolvenzen auf die Wirtschaftsbereiche.