Slowakei will EU um Hilfe bitten

In der Slowakei hat sich die CoV-Situation so dramatisch verschlechtert, dass das Land nun die EU um Hilfe bitten will. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASR berichtete, beschloss die Regierung in Bratislava heute ein offizielles Hilfegesuch im Rahmen der EU-Mechanismen für gegenseitigen Beistand in zivilen Notsituationen.

Konkret geht es um die Entsendung von zehn Ärztinnen und Ärzten und 25 Krankenpflegerinnen und -pflegern aus den EU-Partnerländern. Sollte sich die Lage weiter verschlimmern, wäre auch eine Aufstockung dieses Kontingents vorstellbar, heißt es in dem Vorschlag des slowakischen Gesundheitsministeriums.

Starker Anstieg der Fallzahlen seit Herbst

Die Slowakei war glimpflicher als die meisten anderen EU-Staaten durch die erste Pandemiewelle im Frühling 2020 gekommen und bestätigte bis Herbst nur 28 CoV-Tote. Etwa seit Oktober steigen aber die Infektionszahlen ebenso wie die Zahl der bestätigten CoV-Toten so dramatisch, dass Fachleute vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems warnen.

Zudem dominiert mittlerweile die erstmals in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 des Coronavirus bei den bestätigten positiven Fällen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Slowakei bisher rund 283.000 CoV-Fälle gezählt, 6.168 Menschen starben an Covid-19. Das Land hat 5,5 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner.