Veto aus Opposition: Kein „Sputnik V“ für Slowakei

Die Slowakei wird den russischen Coronavirus-Impfstoff „Sputnik V“ gegen den Willen ihres Regierungschefs vorerst nicht bestellen. Die kleinste der vier Koalitionsparteien legte in einer Regierungssitzung gestern ihr Veto dagegen ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur TASR meldete. Damit darf „Sputnik V“ in der Slowakei erst eingesetzt werden, wenn die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine – vom russischen Hersteller noch gar nicht beantragte – Zulassung erteilt hat.

Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic und die Mehrheit der Regierungsmitglieder sprachen sich für einen Ankauf des russischen Impfstoffs aus. Matovic begründete das damit, dass das Warten auf die Vakzine von Moderna, Pfizer und Biontech sowie AstraZeneca Menschenleben koste. Vizeregierungschefin Veronika Remisova als Chefin der konservativen Partei „Für die Menschen“ wandte dagegen ein, die Slowaken dürften nicht zu „Versuchskaninchen“ für einen nicht nach EU-Standards überprüften Impfstoff werden.