15 Prozent weniger Firmenübernahmen 2020

Die Anzahl der Firmenübernahmen ist in Österreich im Coronavirus-Jahr 2020 um 15 Prozent zurückgegangen. Zugleich ist der dabei umgesetzte Betrag um zehn Prozent gestiegen.

Vor allem innerösterreichische Übernahmen waren relativ stabil, zur hohen Gesamtsumme haben Großprojekte beigetragen, geht aus dem heute veröffentlichten Deloitte-M&A-Index (Mergers & Acquisitions) hervor. Da nicht bei allen Transaktionen die Beträge bekannt sind, sei der Wertanstieg aber mit Vorsicht zu genießen, warnt Deloitte.

Aus Sicht von Deloitte zeigt sich der M&A-Markt in Österreich in der Krise relativ stabil. Auch wenn es in den ersten drei Quartalen eine Bremswirkung gegeben habe, hätten sich schon im vierte Quartal Erholungseffekte gezeigt.

Der Rückgang von 329 Deals im Jahr 2019 auf 280 im Jahr 2020 „bewegt sich in einem durchaus tragbaren Rahmen und unterstreicht die Stabilität des heimischen Marktes“, schreibt Albert Hannak, Partner bei Deloitte Österreich, in seiner Analyse. Zugleich stieg das Transaktionsvolumen von 14,5 auf 15,9 Mrd. Euro. Wobei Deloitte darauf verweist, dass nie für alle Deals die gezahlten Beträge bekanntwerden.

Größter Deal Borealis-Übernahme durch OMV

Der wohl größte Deal des Jahres spielte sich innerhalb Österreichs mit der Übernahme von Borealis durch die OMV ab. Für 39 Prozent an der Chemietochter zahlte die OMV 4,7 Mrd. Dollar (3,9 Mrd. Euro) an Mubadala. Milliardendeals gab es aber auch grenzüberschreitend.

So kaufte die spanische Cellnex die Telekom Hutchison Drei Networks Austria um 1,1 Mrd. Euro, Merck&Co zahlte für den Wiener Impfstoffspezialisten Themis Bioscience bis zu eine Mrd. Euro, der genaue Kaufpreis hängt noch von gewissen Bedingungen ab. Zugleich erwarb die Uniqa um eine Mrd. Euro das operative Geschäft von Axa in Polen, Tschechien und der Slowakei.