Schallenberg kritisiert Impfstoffzulassung: „Zu zögerlich“

Kritik an der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) kommt nun auch von ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg. Die Coronavirus-Krise zeige, „dass es dringend Anpassungen im System bedarf“, so Schallenberg heute in einer Aussendung. „Bei der Zulassung der Impfstoffe sind wir zu zögerlich.“

So komme in Großbritannien der Coronavirus-Impfstoff des Pharmakonzerns Johnson & Johnson bereits zum Einsatz. Es sei „unverständlich, warum es in der EU dermaßen lange dauert“, kritisierte Schallenberg. Die in Amsterdam ansässige EMA müsse hier schneller handeln. „Die Datengrundlage für die Entscheidung müsste längst gegeben sein.“

Außenminister warnt vor Alleingängen

Der Außenminister warnte: „Wir dürfen international nicht ins Hintertreffen geraten. Die Europäische Union muss hier rasch nachziehen.“ Die EU müsse insbesondere „vermeiden, dass Verzögerungen bei der Freigabe Mitgliedsstaaten geradezu dazu zwingen, Alleingänge zu machen. Die gemeinsame Beschaffung des Impfstoffes war ein völlig richtiger Zugang. Das darf jetzt nicht konterkariert werden“, so Schallenberg.

Die EU müsse „wieder auf einen sicheren Pfad gelangen, der ein rasches Fortschreiten in der Durchimpfung gewährleistet“. Der Außenminister erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Verpflichtung Drittstaaten gegenüber, denn niemand sei sicher, solange nicht alle sicher seien: „Wir können uns weder eine weitere Verzögerung in der Zulassung von Impfstoffen in der EU noch weiße Flecken auf der Impflandkarte leisten.“