Prinz Harry und seine Frau Meghan
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„Megxit“

Endgültiger Bruch mit Königshaus

Prinz Harry und seine Frau Meghan werden nicht mehr zu ihren royalen Pflichten im britischen Königshaus zurückkehren und geben ihre Schirmherrschaften und militärischen Ehrentitel zurück. Damit ist der „Megxit“ nun endgültig vollzogen.

Die Queen habe nach Gesprächen mit dem Herzog von Sussex bestätigt, dass es nach dem Rückzug aus der königlichen Familie nicht möglich sei, „die Verantwortung und Pflichten fortzusetzen, die mit einem Leben im Dienste des Volkes“ verbunden sind, hieß es in einer Mitteilung des Palastes am Freitag.

„Obwohl alle traurig über ihre Entscheidung sind, bleiben der Herzog und die Herzogin sehr geliebte Mitglieder der Familie“, schrieb der Palast.

Queen Elizabeth
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„Obwohl alle traurig über ihre Entscheidung sind, bleiben der Herzog und die Herzogin sehr geliebte Mitglieder der Familie“, heißt es seitens des Palasts

Kein Titel „Royal Marine“ mehr

Harry verliert damit auch seine militärischen Ehrentitel, an denen er sehr hing. Unter anderem darf er nicht mehr den Titel der Royal Marines führen, denen er stark verbunden war, nachdem er in Afghanistan gedient hatte. Auch seine repräsentative Funktion für den Rugby-Verband verliert er.

Meghan muss ihre wohltätigen Schirmherrschaften abgeben, darunter die am National Theatre in London. Die Schirmherrschaften und militärischen Ehrentitel sollen neu unter den Mitgliedern des Königshauses verteilt werden.

Laut „The Mirror“ sagte ein Sprecher von Harry und Meghan: „Wie ihre Arbeit im vergangenen Jahr gezeigt hat, bleiben der Herzog und die Herzogin von Sussex ihrer Pflicht und ihrem Dienst in Großbritannien und auf der ganzen Welt verpflichtet.“ Zudem hätten sie den Organisationen, die sie unterstützen, ihre weitere Hilfe angeboten – unabhängig von ihrer offiziellen Rolle.

Prinz Harry und seine Frau Meghan
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Harry und Meghan verlieren nach dem endgültigen Rückzug von royalen Verpflichtungen ihre letzten Ehrentitel und Ehrenämter

Einjährige Übergangsphase zu Ende

Von Anfang an war – ähnlich wie beim Brexit – eine einjährige Übergangsphase vereinbart worden, nachdem sich Harry (36) und Meghan (39) Anfang des vergangenen Jahres aus dem Königshaus zurückgezogen hatten. Bis dahin sollte in Gesprächen mit Königin Elizabeth II. die weitere Zukunft des Paares geklärt werden. Ende März verkündete das Paar, vorerst keine offiziellen Termine mehr im Auftrag der Queen wahrzunehmen sowie finanziell unabhängig leben zu wollen.

Der nun verkündete harte Schnitt ist keine Überraschung: Insider hatten zuvor eine Rückkehr des Paares ins britische Königshaus für fast unmöglich erklärt, nachdem die beiden lukrative Verträge mit den Streamingdiensten Netflix und Spotify unterschrieben hatten.

Zweites Kind erwartet

Prinz Harry und die ehemalige US-Schauspielerin Markle hatten im Mai 2018 geheiratet und leben mittlerweile mit Sohn Archie (1) in Kalifornien. Auch erwarten sie ein zweites Kind, wie am Wochenende bekanntwurde. Elizabeth II. gratulierte dem Paar im Namen der britischen Königsfamilie zur Schwangerschaft. „Ihre Majestät, der Duke von Edinburgh, der Prinz von Wales und die gesamte Familie sind hocherfreut und wünschen ihnen alles Gute“, teilte der Buckingham-Palast mit.

Vertrag mit Netflix

Meghan stammt aus Los Angeles. Ihren Lebensunterhalt verdienen sich die beiden in den USA unter anderem mit einem lukrativen Vertrag beim Streamingdienst Netflix, für den sie etwa Dokumentationen und Spielfilme produzieren wollen. Ihr hauptsächliches Anliegen ist es aber, sich im sozialen Bereich zu engagieren. Dafür gründeten sie auch eine gemeinnützige Organisation.

Bei ihrem Vorhaben prescht vor allem Meghan vor und hält sich auch mit politischen Ansichten – etwa zur US-Präsidentschaftswahl – nicht zurück. Sie ist eine scharfe Kritikerin des Republikaners Donald Trump und hatte die US-Amerikaner eindringlich dazu aufgerufen, zu den Wahlurnen zu gehen.