Asylsuchende in Mexiko versammeln sich an US-Grenze

Nach dem angekündigten Richtungswechsel in der US-Migrationspolitik haben sich zahlreiche Migrantinnen und Migranten an der Grenze zwischen Mexiko und den USA versammelt. Zwischen 150 und 200 Menschen verbrachten die Nacht heute (Ortszeit) am Grenzübergang El Chaparral zwischen Tijuana und San Diego und hofften auf Einlass in die USA.

Asylsuchende beim El-Chaparral-Grenzübergang in Tijuana
Reuters/Kai Pfaffenbach

Zuvor hatte die neue US-Regierung von Präsident Joe Biden angekündigt, schrittweise bestimmte Asylsuchende mit anhängigen Verfahren für ihre Gerichtsanhörungen und die Dauer ihrer Prozesse wieder ins Land zu lassen.

Aufruf zur Registrierung im Internet

Allerdings herrschte unter den Migrantinnen und Migranten offenbar Verwirrung. Heute sollte zunächst nur eine erste kleine Gruppe über die Grenze gelassen werden. Alle weiteren Migrantinnen und Migranten sollen sich ab Anfang kommender Woche im Internet registrieren, sie werden dann über Zeitpunkt und Ort ihres möglichen Grenzübertritts informiert.

„Wir bitten die Leute, sich im Internet anzumelden. Das verlangen die Amerikaner“, sagte der für Migrationsfragen in Tijuana zuständige Beamte, Jose Luis Perez Canchola. „Aber ich verstehe die Leute. Sie sind verzweifelt. Sie warten seit Monaten, manche seit einem Jahr.“