Slowakei kauft doch „Sputnik V“

Die Slowakei will nun doch den russischen CoV-Impfstoff „Sputnik V“ einsetzen. Das kündigte Ministerpräsident Igor Matovic gestern an und widersprach damit einem formell gültigen Beschluss seiner eigenen Regierung. Er habe mit Russland die etappenweise Lieferung von zwei Millionen Impfdosen für die Slowakei bis Juni vereinbaren können.

Das sei angesichts der internationalen Impfstoffknappheit „ein kleines Wunder“, erklärte der populistisch-konservative Politiker in einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz in Bratislava.

Regierung entschied am Vortag anders

Offiziell hatte sich die slowakische Regierung in einer Kabinettssitzung am Vortag gegen den noch nicht von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassenen russischen Impfstoff entschieden. Vizeministerpräsidentin Veronika Remisova hatte als Chefin der konservativen kleinsten Regierungspartei „Für die Menschen“ ein Veto gegen die Bestellung eingelegt.

Einen Tag später erklärte Remisova aber selbst, dass der Gesundheitsminister gar keine Zustimmung des Kabinetts brauche, sondern nach aktueller Gesetzeslage alleine über den Einsatz des Impfstoffs entscheiden könne. Der zur Matovic-Partei OLaNO gehörende Gesundheitsminister Marek Krajci hat nun faktisch freie Hand für den von ihm in Einklang mit dem Regierungschef gewünschten Einsatz von „Sputnik V“.

Auf dem Papier gilt allerdings weiterhin das formelle Nein, auch wenn sich der Minister nicht daran halten muss.