AstraZeneca kürzt Lieferungen, Sorge in Italien

In Italien wächst die Sorge um die Fortsetzung der CoV-Impfkampagne. Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat weitere Kürzungen seiner Lieferungen nach Italien angekündigt. In der nächsten Woche sollen die vereinbarten Zustellungen um bis zu 15 Prozent reduziert werden. Damit kommt es zu weiteren Verzögerungen. Ursprünglich war die Immunisierung von elf Millionen Bürgerinnen und Bürgern bis Ende März vorgesehen.

Die Lieferkürzungen sorgen für Unmut unter den 20 italienischen Regionen, die bereits mit der Impfung des Schulpersonals und der Sicherheitskräfte beginnen wollten. Die Präsidenten der Regionen machen Druck auf die Zentralregierung in Rom, damit sich diese um mehr Impfstoffdosen für Italien bemühe.

Die Ungewissheit rund um die Lieferungen sei unzumutbar, protestierte der lombardische Regionalpräsident Attilio Fontana. Er forderte, dass Ministerpräsident Mario Draghi die Initiative bei der EU in Brüssel ergreift, damit die Impfkampagne in Italien zügiger umgesetzt werden könne.

Regionen bemühen sich selbstständig

Inzwischen bemühen sich die italienischen Regionen, eigenständig auf dem Markt Impfdosen aufzutreiben. Der Präsident Venetiens, Luca Zaia, erklärte, er habe ein Angebot für den Erwerb von 27 Millionen Dosen Impfstoff erhalten.

Er forderte von dem für die Impfkampagne zuständigen Regierungskommissar Domenico Arcuri grünes Licht, um zusätzliche Vakzindosen für die Bürgerinnen und Bürger seiner Region erwerben zu können. In Italien ist das Gesundheitssystem auf regionaler Basis organisiert. Die Regionen verfügen über Eigenständigkeit beim Erwerb von Pharmamitteln und Vakzinen.