SPÖ will „Aktion 40.000“ gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Die SPÖ drängt die türkis-grüne Regierung, ein Programm gegen den coronavirusbedingten Anstieg der Langzeitbeschäftigungslosigkeit aufzulegen. Es brauche „40.000 sinnvolle und neue Jobs für Langzeitarbeitslose“, sagte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner heute.

Die zusätzlichen Stellen sollten bei Gemeinden, gemeinnützigen Organisationen und Sozialbetrieben entstehen. 2017 gab es bereits eine „Aktion 20.000“, die von der damals neuen türkis-blauen Regierung vorzeitig beendet wurde.

Rendi-Wagner sieht Arbeitskräftebedarf unter anderem im Bereich Pflege, bei CoV-Impf- und -Teststraßen sowie in der Grünraumpflege. „Menschen, die länger als ein Jahr trotz aller Bemühungen keinen Job bekommen, brauchen Unterstützung und eine ehrliche Chance“, so die SPÖ-Chefin bei einer Pressekonferenz in Wien. „Wenn sie etwa in Gemeinden wertvolle Arbeit leisten können und dafür bezahlt bekommen, ist allen geholfen.“

Antrag im Parlament vorgesehen

Die SPÖ will am Mittwoch einen Antrag im Parlament zur „Aktion 40.000“ einbringen. Man werde die anderen Parteien einladen, „sehr konstruktiv in den nächsten Tagen und Wochen Gespräche zu führen“.

SPÖ fordert Programm für Langzeitarbeitslose

Die SPÖ fordert ein Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose. „Aktion 40.000“ nennt die SPÖ ihren Vorschlag – es geht also um 40.000 Jobs für Menschen, die schon lange keine Arbeit haben.

Ende Jänner verzeichnete das Arbeitsmarktservice (AMS) rund 140.00 Langzeitbeschäftigungslose – davon 75.000 Männer und 65.000 Frauen – in Österreich, ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Als Langzeitbeschäftigungslose gelten Personen mit einer AMS-Geschäftsfalldauer von mehr als einem Jahr, die arbeitslos, lehrstellensuchend, in Schulung, in Schulung und Reha mit Umschulungsgeld oder Bezieher eines Fachkräftestipendiums sind.

Von den 140.000 Langzeitbeschäftigungslosen wurden Ende Jänner rund 86.000 Personen als Langzeitarbeitslose geführt, ein Plus von 77 Prozent gegenüber Jänner 2020. Die vorzeitig abgebrochene „Aktion 20.000“ ging von Juli bis Ende 2017, rund 3.800 ältere Langzeitbeschäftigungslose bekamen einen Job.