Man werde den Weg aus dem Lockdown vorsichtig, aber unwiderruflich gehen, so der Premier. Zu verdanken habe man das der Entschlossenheit der Briten und dem Erfolg der Impfkampagne.
Voraussetzung für den schrittweisen Abschied vom Lockdown sei allerdings, dass sich die positiven Trends bei der Reduzierung von Infektionszahlen und der Impfkampagne fortsetzen ließen und keine neue Virusvariante die Lage verändere. Ausschlaggebend seien laut Johnson nicht die vorgesehenen Zeitpunkte, sondern die Daten aus der Pandemie.
Da der Gesundheitsbereich eine Aufgabe der Regionalregierungen ist, kann Johnson nur für den größten Landesteil England entscheiden. Die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland legen ihre Coronavirus-Maßnahmen eigenständig fest.
Ab 12. April wieder offene Pubs?
Geht alles nach Plan, sollen in England wie bereits im Vorfeld kolportiert zunächst am 8. März alle Schulen wieder geöffnet werden. Die Landesteile Schottland und Wales setzen hingegen auf eine graduelle Öffnung der Schulen, die bereits in dieser Woche begonnen hat. Auch soziale Kontakte sollen in England ab der zweiten März-Woche wieder mehr als bisher erlaubt sein. Beispielsweise dürfen Heimbewohner wieder Besucher empfangen.
Der nächste Schritt soll am 29. März erfolgen. Bis zu sechs Personen oder zwei Haushalte dürfen sich dann wieder im Freien treffen. Auch Sporteinrichtungen im Freien wie Tennis- oder Golfplätze dürfen dann wieder öffnen. Vom 12. April an sollen Geschäfte, Museen, Büchereien wieder Besucher empfangen dürfen. Auch Pubs und Restaurants sollen dann wieder öffnen, wenn auch nur für den Betrieb in Außenbereichen.
Frühestens am 17. Mai sollen auch wieder Kinobesuche und Hotelübernachtungen möglich sein sowie Vereinssport in Innenräumen. Bis zu 30 Menschen dürfen sich wieder zu Hochzeiten und anderen wichtigen Veranstaltungen treffen. Bis zu 10.000 Menschen könnten beispielsweise in Fußballstadien zusammenkommen.
Impfangebot für alle Erwachsenen bis Ende Juli
Am Sonntag hatte die britische Regierung für England zudem angekündigt, allen Erwachsenen bis Ende Juli ein Angebot für eine erste Coronavirus-Impfung zu machen. Alle über 50-Jährigen sollen dabei bereits bis Mitte April eine erste Impfung angeboten bekommen.
Das rund 76 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende Großbritannien zählt mit mehr als vier Millionen registrierten Infektionsfällen und rund 120.000 mit dem Coronavirus in Verbindung stehenden Toten zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern weltweit.
Die Infektionszahlen in Großbritannien sind in den vergangenen Wochen allerdings deutlich gesunken. Gleichzeitig wurden in dem Land bereits mehr als 17,5 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus geimpft.