18 Firmen ziehen sich laut USA aus „Nord Stream 2“ zurück

Die Sanktionsdrohungen der USA gegen die deutsch-russische Ostsee-Gaspipeline „Nord Stream 2“ zeigen Wirkung: Nach deutlichem Druck der Regierung in Washington haben inzwischen mindestens 18 europäische Unternehmen ihre Teilnahme an dem umstrittenen Projekt beendet oder ihren Rückzug zugesichert, wie aus einem Bericht des US-Außenministeriums an den Kongress hervorgeht.

Bisher haben die USA wegen „Nord Stream 2“ lediglich Sanktionen gegen das russische Unternehmen KVT-RUS verhängt, das das Verlegeschiff „Fortuna“ betreibt. Weitere Unternehmen werden im Bericht nicht mit Strafmaßnahmen belegt oder bedroht. Republikaner hatten deswegen scharfe Kritik an der Regierung des neuen demokratischen US-Präsident Joe Biden geübt. Die USA laufen Sturm gegen das Projekt, weil sie eine zu große Abhängigkeit ihrer Partner in Europa von Russland befürchten.

Das US-Außenministerium übermittelte den Bericht am vergangenen Freitag an den Kongress, machte ihn bisher aber nicht öffentlich. Der Bericht lag der dpa in Washington gestern vor. Bei den meisten Firmen, die ihre Teilnahme an „Nord Stream 2“ beendet haben oder beenden, handelt es sich dem Bericht zufolge um Versicherungskonzerne. Diese Unternehmen sind überwiegend in Großbritannien ansässig. An der Finanzierung der Gaspipeline ist auch der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV beteiligt.