Tausende protestieren in Algerien für Reformen

In Algerien haben gestern erneut Tausende Menschen für politische Reformen demonstriert. Sie forderten im Zentrum der Hauptstadt Algier unter anderem ein Ende des „Militärstaates“. Mit Sprechchören wandten sie sich auch gegen Präsident Abdelmadjid Tebboune, den die Protestbewegung als Teil alter Seilschaften sieht. Auch in anderen Teilen des nordafrikanischen Landes kam es am Montag zu Demonstrationen. Sicherheitskräfte nahmen mehrere Menschen fest.

Tausende Demonstranten in Algier
APA/AFP/Ryad Kramdi

Am 22. Februar 2019 hatten in Algerien Massenproteste begonnen, die schließlich zum Sturz von Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika führten. Tebboune war im Dezember 2019 zum Staatschef gewählt worden, nachdem die Massenproteste und die mächtige Armee Bouteflika aus dem Amt gedrängt hatten.

Um Vertrauen in seinen Regierungsapparat zu gewinnen, hatte Tebboune in der vergangenen Woche die Auflösung des Parlaments und eine Neuwahl angekündigt. Er bildete zudem die Regierung um und ordnete die Freilassung inhaftierter Aktivisten an.