Eingreifen Bolsonaros lässt Petrobras-Aktie abstürzen

Nach der Nominierung eines ehemaligen Generals als neuen Chefs des Ölkonzerns Petrobras durch den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist der Kurs der Petrobras-Aktie abgestürzt. Petrobras-Anteile brachen an der Börse in New York gestern um 20 Prozent ein und belasteten auch den brasilianischen Leitindex Bovespa schwer. Er rutschte um mehr als 3,5 Prozent auf 114.239 Punkte ab und setzte damit seine jüngste Verlustserie fort.

Wechsel in der Chefetage

Bolsonaro hatte den Ex-General und früheren Verteidigungsminister Joaquim Silva e Luna anstelle des Ökonomen Roberto Castello Branco als neuen Mann an der Spitze des halbstaatlichen Unternehmens bestimmt. Er versucht damit, die wegen der jüngsten Erhöhungen der Kraftstoffpreise erbosten Lkw-Fahrer zu besänftigen.

Der Wechsel, dem der Petrobras-Vorstand noch zustimmen muss, führte in Brasilien zu heftiger Kritik. Unter anderem schrieb der ehemalige Chef der Banco Central, Gustavo Franco, mit Blick auf den autoritär regierten südamerikanischen Krisenstaat „Guten Abend, Venezuela!“.

Bei internationalen Investoren löste das Eingreifen des Präsidenten in ein Unternehmen wie Petrobras, den größten Öl- und Energiekonzern Lateinamerikas, schlimme Befürchtungen vor staatlicher Interventionen aus. Zudem kündigte Bolsonaro weitere Eingriffe an.