Erneut Proteste gegen Rapperinhaftierung in Spanien

Die siebente Nacht in Folge hat es in Barcelona Proteste gegen die Inhaftierung des wegen Gewaltverherrlichung und Beleidigung der Monarchie verurteilten Rappers Pablo Hasel und gegen die Polizei gegeben. Allerdings nahmen an der Kundgebung gestern nach Polizeiangaben nur noch etwa 700 überwiegend junge Menschen teil.

Demonstranten werfen Gegenstände auf eine Polizeistation in Barcelona
APA/AFP/Lluis Gene

Aufgerufen zu der Demonstration hatte die separatistische Organisation CDR, die sich für die Abspaltung Kataloniens von Spanien starkmacht. Wie schon am Vorabend habe es kaum noch gewalttätige Ausschreitungen gegeben, berichteten die Zeitungen „La Vanguardia“ und „El Periodico“. Nur vor dem Polizeihauptquartier wurden Polizisten und Polizistinnen mit Flaschen beworfen, wie in Videos zu sehen war.

Bei den Demos geht es nicht nur um Meinungsfreiheit. Viele der jungen Spanier machen auch ihrer Unzufriedenheit über die hohe Arbeitslosenrate und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie Luft. Hasels Liedtexte und Tweets sind von tiefem Hass auf Polizei, Politik und die Monarchie geprägt. Als er sich weigerte, eine Haftstrafe von neun Monaten anzutreten, wurde er am Dienstag vergangener Woche festgenommen und ins Gefängnis gebracht.