REWE profitierte von CoV-Einschränkungen

Die deutsche REWE-Gruppe hat 2020 von den Coronavirus-Einschränkungen profitiert und sieht sich auf dem Sprung zum zweitgrößten Lebensmittelhändler in Europa. Im abgelaufenen Geschäftsjahr knackte das genossenschaftliche Handels- und Touristikunternehmen nach eigenen Angaben erstmals die Marke von 75 Milliarden Euro Umsatz.

„Damit steigen wir voraussichtlich hinter der Schwarz-Gruppe zum zweitgrößten Lebensmittelhandelskonzern in Europa auf. Wir dürften in Europa Carrefour und Aldi überholt haben“, sagte der REWE-Vorstandsvorsitzende Lionel Souque der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe).

Die Schwarz-Gruppe, die mit ihren Sparten Lidl und Kaufland weltweit mehr als 12.000 Filialen betreibt, erreichte zuletzt einen Umsatz von mehr als 110 Milliarden Euro. In Österreich gehören Billa, Merkur, Bipa, Penny und ADEG zu REWE.

REWE-Chef sieht Staatshilfen kritisch

Zwölf Milliarden Euro des Umsatzwachstums von REWE entfielen den Angaben zufolge auf die Übernahme von Lekkerland. „Auch im Ergebnis werden wir die Verluste aus anderen Bereichen wie der Touristik ausgleichen“, kündigte Souque mit Blick auf die Umsatzeinbußen der Tochtergesellschaft DER Touristik an.

Die Staatshilfen für die Konkurrenten FTI und TUI sieht der REWE-Chef kritisch: „Wir werden nicht zulassen, dass es am Ende einen Verzicht auf die Rückzahlung des Kredits gibt. Viele Vereinbarungen sind nicht transparent, deshalb sprechen wir auch bei der EU-Kommission vor.“ DER Touristik habe bis jetzt keine staatlichen Kredite beantragen müssen und habe das auch nicht vor.