„Keine Ehre“: Cherokee wehren sich gegen Jeep-Namen

Die Cherokee Nation fordert vom US-Autohersteller Jeep, dass dieser nicht mehr die Bezeichnung Cherokee für seine Geländewagen verwendet. Das sagte gestern der Vertreter der Cherokee aus dem US-Bundesstaat Oklahoma, Chuck Hoskin Jr., wie der „Guardian“ berichtet.

In einer Stellungnahme sagte Hoskin, dass er davon überzeugt sei, dass Unternehmen und Sportteams aufhören sollten, Namen, Bilder und Maskottchen der amerikanischen Ureinwohnerinnen und -einwohner als Spitznamen oder auf ihren Produkten zu verwenden.

Der Häuptling der Cherokee Nation aus dem US-Bundesstaat Oklahoma, Chuck Hoskin Jr.
AP/Sue Ogrocki

Erste Beschwerde der Cherokee Nation über Jeep

„Ich bin sicher, dass das gut gemeint ist, aber es ist keine Ehre, wenn unser Name auf die Seite eines Autos geklebt wird“, sagte Hoskin. Es ist das erste Mal, dass die Cherokee Nation die Änderung forderte, seit Jeep in den 1970er Jahren begann, Cherokee zur Bezeichnung seiner Fahrzeuge zu verwenden, so das Magazin „Car and Driver“.

Kristin Starnes, Sprecherin der Jeep-Mutter Stellantis, sagte in einer Erklärung, dass der Fahrzeugname sorgfältig ausgewählt wurde „und über die Jahre hinweg gepflegt wurde, um die amerikanischen Ureinwohner für ihren Adel, ihre Tapferkeit und ihren Stolz zu ehren und zu feiern“, zitiert der „Guardian“. Sie sagte jedoch nicht, ob der Konzern über eine Umbenennung des Autos nachdenke.

„Bester Weg uns zu ehren ist unsere Geschichte zu lernen“

„Der beste Weg, uns zu ehren, ist, mehr über unsere Regierung, unsere Rolle in diesem Land, unsere Geschichte, Kultur und Sprache zu erfahren und einen sinnvollen Dialog mit staatlich anerkannten Stämmen über kulturelle Angemessenheit zu führen“, sagte Hoskin unterdessen.

Seit geraumer Zeit wird in den USA über die Verwendung der Namen und Bilder der amerikanischen Ureinwohner diskutiert – vor allem im Profisport. So gaben erst im Vorjahr das NFL-Team in Washington D.C. bekannt, sich vom Namen „Redskins“ zu trennen und stattdessen vorläufig als „Washington Football Team“ anzutreten.