Indien lässt Klimaaktivistin auf Kaution frei

Die vor zwei Wochen festgenommene indische Klimaaktivistin Disha Ravi ist auf Kaution freigelassen worden. Das berichtete die BBC heute. Die 22-Jährige wurde verhaftet, weil sie ein Dokument verbreitet hatte, das Bauern dabei helfen sollte, gegen neue Agrargesetze zu protestieren.

Laut Polizei sei Ravi eine „Hauptverschwörerin“ bei der „Formulierung und Verbreitung“ eines Protest-„Toolkits“ gewesen, so die BBC. Sie wurde der Verhetzung und Verschwörung beschuldigt – Anschuldigungen, die Ravi bestritt.

Die indische Klimaaktivistin Disha Ravi
Reuters/Adnan Abidi

Zehntausende Bauern protestieren seit drei Monaten gegen die neuen Gesetze, von denen sie sagen, dass sie nur den Großkonzernen zugutekommen werden. Diese Proteste sind zu einer der größten Herausforderungen für die Regierung der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi geworden.

Anwalt: „Meinungsverschiedenheit keine Volksverhetzung“

Ravi, eine der Gründerinnen des indischen Zweigs der „Fridays for Future“-Bewegung, wurde am 13. Februar von der Polizei in ihrem Haus in der südlichen Stadt Bengaluru festgenommen. Von dort wurde sie nach Delhi geflogen und dort in Untersuchungshaft genommen.

Am Samstag fragte ein Gericht in Delhi die Polizei, ob sie Beweise gegen Ravi habe oder ob „wir gezwungen sind, Schlussfolgerungen und Vermutungen zu ziehen“. Die Polizei war gegen Ravis Antrag auf Kaution. Ihr Anwalt sagte vor Gericht, dass eine Meinungsverschiedenheit nicht gleichbedeutend mit Volksverhetzung ist.