Nordkoreaner stundenlang in entmilitarisierter Zone

Ein Mann aus Nordkorea hat stundenlang in der stark befestigten entmilitarisierten Zone (DMZ) an der Grenze zu Südkorea verbracht. Eine Pannenserie führte dazu, dass er, obwohl er die Grenze überquerte und damit Alarm auslöste, unentdeckt blieb.

Der Mann kam in einem Neoprenanzug aus dem Meer, legte fünf Kilometer zu Fuß zurück und blieb drei Stunden lang unentdeckt, bevor das Militär ihn bei seinem neunten Erscheinen auf der Überwachungskamera ergriff, schreibt die BBC.

Militär wusste nichts von Tunnel

An einer Stelle durchquerte der Mann einen Entwässerungstunnel in der entmilitarisierten Zone, von dessen Existenz das südkoreanische Militär nicht einmal wusste, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Überwachungskameras entdeckten den Mann mehrmals zwischen 1.05 und 1.38 Uhr, wobei zweimal Alarm ausgelöst wurde, doch daraufhin wurde nichts unternommen. Die Überwachungskameras des Militärs erfassten den Mann weitere drei Male, diesmal ohne Alarm auszulösen

Das Militär sagte gegenüber Yonhap, dass der Soldat, der für die Küstenüberwachungsanlage verantwortlich war, zu dieser Zeit Justierungen vornahm und dachte, dass die Alarme ein Systemfehler waren. Ein anderer Soldat war am Telefon.

Zweifel an Identität

Es gibt Zweifel, ob der Mann, ein Zivilist, der in der Fischereiindustrie arbeitet, angesichts der kalten Winterbedingungen von Nordkorea aus geschwommen ist. Es gab Spekulationen, dass er stattdessen einen Teil der Reise mit dem Boot zurückgelegt haben könnte. Das Militärkommando habe aber keine Zweifel, heißt es.

Quellen sagten gegenüber der Nachrichtenagentur, der Mann habe den Wunsch geäußert überzulaufen. Es seien bisher keine Hinweise darauf gefunden worden, dass es sich um einen Spion handle. Die südkoreanische Armee sagte unterdessen, sie werde die Gelegenheit nutzen, um nun notwendige Änderungen vorzunehmen.