Gescheiterter Spanien-Putsch: Gedenken ohne Juan Carlos

Spanien gedenkt heute des Putschversuchs im Februar 1981, der wenige Jahre nach dem Ende der faschistischen Diktatur von Francisco Franco die junge Demokratie erschütterte. Bei einer Zeremonie zum 40. Jahrestag im Parlament in Madrid sollten König Felipe VI. und Premier Pedro Sanchez sprechen. Nicht dabei ist der frühere König Juan Carlos I., der während des Putschversuchs eine entscheidende Rolle spielte und sich im Exil aufhält.

Gedenktag zum gescheiterten Spanien-Putsch
Reuters

Sechs Jahre nach dem Tod Francos versuchte am 23. Februar 1981 eine Gruppe von Armee- und Polizeiangehörigen, den Übergang zur Demokratie zu verhindern. An der Spitze von rund 200 Männern überfiel der Oberstleutnant der Guardia Civil, Antonio Tejero, das Parlament und versuchte, die Macht an sich zu reißen. Der damals 43-jährige König Juan Carlos I. rief bei einer Fernsehansprache in Militäruniform zur Unterstützung für die Demokratie auf.

Mehrere Ermittlungsverfahren

Sein daraus resultierendes Ansehen als Retter der jungen spanischen Demokratie ist allerdings unter Historikern und Biografen nicht unumstritten. So gab es Berichte, denen zufolge der König im Vorfeld des Putsches zeitweise selbst die Absetzung von Spaniens erstem demokratisch gewähltem Regierungschef nach Franco, Adolfo Suarez, geplant habe.

Der Ex-Monarch, gegen den derzeit bis zu drei Ermittlungsverfahren laufen, hatte im vergangenen Jahr fast 680.000 Euro an die Steuerbehörden überwiesen, um eine Strafverfolgung wegen Geldwäsche zu vermeiden. Im vergangenen August ging er ins Exil in die Vereinigten Arabischen Emirate. Seine Abwesenheit steht symbolisch für den Ansehensverlust des spanischen Königshauses in den vergangenen 40 Jahren.