NY: Keine Anklage gegen US-Polizisten nach Tod von Schwarzem

Im Fall eines im vergangenen Jahr im US-Bundesstaat New York nach einem Polizeieinsatz gestorbenen Afroamerikaners hat ein Geschworenengremium auf Anklageerhebungen gegen Beamte verzichtet. Das teilte gestern die Generalstaatsanwältin des Bundesstaats, Letitia James, mit.

Sie zeigte sich „extrem enttäuscht“ von dieser Entscheidung. Doch hätten die Geschworenen das letzte Wort in dem Fall. Die Staatsanwaltschaft habe deren Entscheidung zu respektieren.

Ein im September veröffentlichtes Video des Vorfalls hatte große Empörung ausgelöst. In Rochester und auch in der Stadt New York kam es wegen des Vorfalls zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus.

Aufnahmen von Körperkamera eines Polizisten

In den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Afroamerikaner Daniel Prude nackt und unbewaffnet auf einer Straße liegt. Er wird zunehmend aufgeregter, nachdem die Beamten ihm Handschellen angelegt haben. Weiter ist zu sehen, dass Prude eine Spuckhaube aufgesetzt wird, ein Beamter drückt dann seinen Kopf auf den Boden. Der 41-Jährige verlor das Bewusstsein und starb eine Woche später im Krankenhaus. Die Autopsie kam zu dem Schluss, dass es sich um ein Tötungsdelikt gehandelt habe.

Zu dem Einsatz gerufen worden war die Polizei von Prudes Bruder. Dieser sagte, er habe die Polizei wegen psychischer Probleme seines Bruders gerufen. Der Polizeieinsatz gegen Prude ereignete sich bereits am 23. März, wurde aber erst Anfang September durch das Video von der Körperkamera eines Polizisten bekannt. Der Vorfall führte zum Rücktritt des Polizeichefs von Rochester, La’Ron Singletary, der ebenfalls Afroamerikaner ist.